Meist wird der Begriff verengt auf den Ausbauzustand des Straßennetzes. Die Funktion einer Straße bestimmt ihren Ausbauzustand.[2] Hierbei ist ausschlaggebend, wie viele Fahrzeuge eine bestimmte Straße pro Tag als Nutzlast befahren. Der Straßenbau muss beim Ausbauzustand auch die voraussichtliche Verkehrslast und Extremwetter berücksichtigen. Er umfasst die Linienführung, den Straßenquerschnitt und die Lage von Knotenpunkten.
Arten
Unterschieden wird zwischen dem Umfang des Straßenausbaus und der Art des Straßenbelags:
Umfang des Straßenausbaus:
Ein Vollausbau bezeichnet den aus Sicht der Empfehlungen[3] und Vorschriften endgültigen Ausbau einer Straße.
Der Teilausbau nähert sich in Stufen an den Vollausbau an, besitzt aber noch in Teilen den alten Ausbaustandard. Dies ist oftmals notwendig, wenn der Ausbau unter laufendem Verkehr vollzogen werden muss und die Straße nicht vollständig gesperrt werden kann. Dieses Verfahren wird häufig bei Autobahnen angewendet.
Ein Zwischenausbau stellt eine Zwischenlösung dar, bei der nur die Hauptfahrbahn verbreitert und der Oberbau verstärkt wird. Die Linienführung wird beibehalten, so dass Gefahrenstellen wie enge Kurven oder Knotenpunkte nicht beseitigt werden. Dieses Verfahren wird häufig bei überlasteten Bundes- und Landesstraßen angewendet.
Bei der Fahrbahndeckenerneuerung wird nur die Fahrbahndecke erneuert, ohne dass weitere Änderungen erfolgen. Der Straßenquerschnitt wird beibehalten.
Durch Abnutzung und Witterungseinflüsse verschlechtert sich mithin der Ausbauzustand auch der Straßenbrücken, so dass eine Straßeninstandsetzung und/oder Brückensanierung zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands führen soll. Die Qualität des Straßen- und Brückenzustands wirkt sich auf die Verkehrsinfrastruktur aus, zumal Schäden zu einer Netzstörung im Straßennetz (Verkehrsstau, Verspätungen) führen können.
Der Ausbauzustand betrifft auch andere Bauwerke wie Gebäude oder Wasserstraßen. Bei letzteren ist der Begriff „Zustand“ des § 31 Abs. 1 WHG weit auszulegen und umfasst nicht nur den Querschnitt des Gewässers und die Gestaltung des Ufers, sondern erstreckt sich auch auf die Verwendung der natürlichen Ausbaumaterialien.[8]
↑Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (Hrsg.): Empfehlungen für die Einbindung von Straßen in die Landschaft, Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung innerhalb bebauter Gebiete, Merkblatt über die Verwendung von Boden ohne und mit Fremdbestandteilen im Straßenbau, Merkblatt über selbst erhärtende Tragschichten im Straßenbau u. a.