Er sah sich als Militärschriftsteller u. a. in der Deutschen Gedenkhalle (National-Verlag, Berlin), er war Schriftleiter der Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine 1903 bis 1914 und war vielfach militärisch und militärpolitisch in der Tagespresse tätig. Diese seine Tätigkeit führte auch zum Ende seiner preußisch-militärischen Laufbahn, als er am 12. Dezember 1898 seinen Abschied nahm. Der Abschied war ihm aufgrund öffentlicher Kritik an der Politik des Kaisers nahegelegt worden.
Zwischen 1901 und 1908 saß Keim im Vorstand des Deutschen Flottenvereins, anfangs als Beisitzer, zuletzt als geschäftsführender Vorsitzender. Zusammen mit dem Präsidenten Otto Fürst zu Salm-Horstmar und dem Vorstandsmitglied Generalmajor z.D. Wilhelm Menges war er in diesen Jahren die prägende Persönlichkeit im Flottenverein, der mit seinen kompromisslosen, radikalnationalen Ansichten sowohl innerhalb wie außerhalb des Vereins polarisierte. 1907 äußerte er etwa die Ansicht, er verzichte gerne auf die Mitgliedschaft von Katholiken im Flottenverein.[7] Nach jahrelangem, heftig geführten vereinsinternen Streit musste Keim im Januar 1908 zusammen mit seinen Vorstandskollegen zurücktreten und spielte fortan keine Rolle mehr im Flottenverein.[8]
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Keims Schriften Graf Schlieffen. Eine Studie im Zusammenhange mit dem Weltkriege (= Politische und militärische Zeitfragen, Heft 32. Georg Bath, Berlin 1921) und Prinz Max von Baden (= Reichsverderber, Teil 2. Georg Bath, Berlin 1922) in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[11][12]
Schriften
Erlebtes und Erstrebtes. Lebenserinnerungen. Ernst Letsch Verlag, Hannover 1925.
Quellen
Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, 32. Band, 1920, Verlag S. A. Starke, Görlitz.
↑Militär-Wochenblatt. Nr. 105 vom 30. November 1898, S. 2696.
↑Militär-Wochenblatt. Nr. 6 vom 18. Januar 1901, S. 122.
↑Militär-Wochenblatt. Nr. 12/13 vom 15. Juli 1916, S. 264.
↑Engelbert Bröckerhoff: Kriegerverein und Flottenverein, in: Schlesische Volkszeitung Nr. 187, 25. April 1907, S. 1.
↑Sebastian Diziol: „Deutsche, werdet Mitglieder des Vaterlandes!“ Der Deutsche Flottenverein 1898-1934. Solivagus Praeteritum, Kiel 2015, ISBN 978-39817079-0-8. S. 64–83.
↑Rainer Hering: Konstruierte Nation: der Alldeutsche Verband 1890 bis 1939. Christians, Hamburg 2003, S. 129.
↑Marilyn Shevin Coetzee: The German Army League. Popular Nationalism in Wilhelmine Germany. Oxford University Press, Oxford 1990. ISBN 978-0195061093.