AufgabenanalyseUnter der Aufgabenanalyse versteht man die gedankliche Aufgliederung (Differenzierung) einer Gesamtaufgabe in analytische Teilaufgaben. Diese Teilaufgaben werden im Zuge der Aufgabensynthese als Vorstufe der Aufbauorganisation wieder zusammengefügt (Integration). Dieses Analyse-Synthese-Konzept wurde von Erich Kosiol in seinem Werk „Organisation der Unternehmung“ beschrieben. ZielDie Aufgabensynthese baut auf der Aufgabenanalyse auf und fasst die festgestellten Aufgaben nach bestimmten Kriterien zusammen (vgl. Stellenbildung), damit sie den Aufgabenträgern (Personen) zur Erfüllung übertragen werden können. Den Übergang von der Aufbau- zur Ablauforganisation stellt die Arbeitsanalyse und -synthese dar, die an die Aufgabenanalyse und -synthese anschließt. Bei der Aufgabenanalyse wird die Gesamtaufgabe anhand Gliederungsmerkmalen schrittweise in die einzelnen Bestandteile zerlegt. Untergrenze der Gliederung bilden die sog. Elementaraufgaben. Kosiol gliedert durch das Verfahren der Induktion von Teilaufgaben die Gesamtaufgabe anhand folgender fünf Dimensionen:
Für den Feinheitsgrad dieser Tätigkeiten gibt es keine bindenden Normen. Hauptgliederungsmerkmale der Aufgabenanalyse sind „Verrichtung“ und „Objekt“. Zur näheren Konkretisierung dienen die Dimensionen „Rang“, „Phase“ und „Zweckbeziehung“. Die Tiefe der Aufgabenanalyse hängt insbesondere von folgenden Kriterien ab: Das Ergebnis der Aufgabenanalyse ist der Aufgabengliederungsplan in der Dokumentationsform der Baumstruktur. Die Aufgabenanalyse basiert auf folgenden Prämissen: Beschreibbarkeit und Abgrenzung der Unternehmensaufgabe, Planbarkeit der unternehmerischen Tätigkeit, Abstraktion der Aufgabe von der konkreten Person des Stelleninhabers, Widerspruchsfreiheit und Konsistenz der unternehmerischen Sachziele sowie der Anknüpfung der Gliederung an Prozessschritte. Kritik an diesen Prämissen führte zu neuen Gliederungsvorschlägen für die Aufgabenanalyse, die diese ergänzen, aber nicht ersetzen sollen. Zu diesen neuen Gliederungsmerkmalen zählen: BeispieleBeobachtende Aufgabenanalyse:
Aufgabenanalyse in der ProduktentwicklungAm Beispiel der Bewertung von Benutzerfreundlichkeit in der Produktentwicklung dient die Aufgabenanalyse der Feststellung der Nutzungsziele (gewünschte Ergebnisse), die mit einem Produkt in einem Anwendungsbereich erreicht werden sollen, um die Leistung des Produkts aufgabengerecht zu projektieren, und dient der Feststellung, ob Arbeitsaufgaben normgerecht gestaltet sind. Aufgabenanalyse als Verfahren zur Ermittlung des PersonalbedarfsDie Aufgabenanalyse kann auch als Verfahren zur Bestimmung des Personalbedarfs eingesetzt werden. Im ersten Schritt werden dabei die Verrichtungszeiten der Elementaraufgaben anhand empirischer Daten ermittelt oder geschätzt. Im zweiten Schritt wird aus der Summe der Verrichtungszeiten abgeleitet, wie viel Personal zur Erfüllung der Elementaraufgaben benötigt wird. Beispiel: 4 × Elementaraufgaben (geschätzte Verrichtungszeit jeweils 4 Stunden) Zeitbedarf = 16 Stunden Personalbedarf = 2 Arbeitnehmer (bei 8 Stunden Arbeitszeit pro Arbeitnehmer) → Voraussetzungen für den Einsatz der Aufgabenanalyse zur Personalbedarfsermittlung:[1]
Einzelnachweise
Literatur
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