Asunción de Nuestra Señora (Santa María del Campo)Die katholische Kollegiatkirche Asunción de Nuestra Señora (Mariä Himmelfahrt) in Santa María del Campo, einer Gemeinde in der Provinz Burgos der spanischen Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León, wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Stil der Gotik errichtet. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte eine Erweiterung nach Osten. Im Jahr 1931 wurde die mit außergewöhnlichen Kunstschätzen und zahlreichen Grabmälern ausgestattete Kirche zum Baudenkmal (Bien de Interés Cultural) erklärt.[1] ArchitekturGlockenturmDer Glockenturm wurde im Jahr 1527 von Diego de Siloé begonnen und ab 1534 von dessen Schüler Juan de Salas weitergeführt. Er ist im Stil der Renaissance mit zahlreichen Skulpturen verziert und wird von einer oktogonalen Laterne bekrönt. PortaleDie Kirche besitzt drei Portale. Das Nordportal wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts vermutlich von Simon von Köln geschaffen. Das Spitzbogenportal ist von vier Archivolten umgeben, die mit unter filigranen Baldachinen stehenden Heiligenfiguren besetzt sind. Am Tympanon war ursprünglich, von Engeln umgeben, eine Pietà dargestellt. Die Figuren der seitlichen Nischen sind nicht mehr erhalten. Das schlichtere Südportal stammt ebenfalls aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Es wird von einem Korbbogen umfasst, die leicht zugespitzten Bogenläufe sind mit Kugeln und Krabben verziert. An der Westfassade öffnet sich, in einer Vorhalle unter dem Turm, das Hauptportal, zu dem eine breite Treppe hochführt. Die Vorhalle wird von einer kassettierten Tonne mit Engelsköpfen gedeckt. Die Fassade gliedern kannelierte Säulen mit korinthischen Kapitellen, unter Nischen stehen die Figuren der vier Kirchenväter, Ambrosius, Hieronymus, Augustinus und Papst Gregor der Große. Das Portal wird ebenfalls von Säulen gerahmt, in den Nischen befanden sich ursprünglich die Skulpturen der vier Evangelisten, von denen noch drei erhalten sind. Eine Skulptur wurde durch eine Marienfigur ersetzt. Auf dem farbig gefassten Tympanon ist die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt, seitlich sitzen die Apostel Petrus und Paulus.
InnenraumDie Kirche ist dreischiffig und über dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet. Das Hauptschiff und die beiden Seitenschiffe sind in fünf Joche gegliedert und mit Rippengewölben gedeckt. Die Gewölbe werden von Säulenbündeln mit Kapitellfriesen getragen, die mit Blattwerk und figürlichen Szenen verziert sind. An die beiden Seitenschiffe sind Kapellen angefügt. An das Langhaus schließen sich ein Querschiff und erhöht, über einem plateresken Treppenaufgang gelegen, eine polygonale Apsis an. Das fünfjochige Querhaus und die Apsis wurden Ende des 15. Jahrhunderts errichtet, als die Kirche nach Osten erweitert wurde. Das spätromanische Portal aus dem Ende des 12. oder dem Beginn des 13. Jahrhunderts in der Christus-Kapelle wurde vermutlich im 16. Jahrhundert dorthin versetzt und befand sich ursprünglich an der Westfassade des Hauptschiffs.
Ausstattung
In der Christus-Kapelle, die um 1530 errichtet wurde und ursprünglich dem Patrozinium der heiligen Katharina von Alexandrien unterstellt war, ist ein Bleiglasfenster erhalten, auf dem die Heilige und Märtyrerin mit ihren Attributen, dem Rad und dem Schwert, dargestellt ist. Zu ihren Füßen kauert Kaiser Maxentius, unter dem sie nach der Legende ihr Martyrium erlitten haben soll.
Grabmal von Don Francisco de Barahona und Doña María de HerreraVor den Stufen, die zum Altarraum führen, erinnert ein Grabmal mit den Liegefiguren der Verstorbenen an die Wohltäter der Kirche, Don Francisco de Barahona und seine Gemahlin Doña María de Herrera. Das Grabmal wird Felipe Bigarny zugeschrieben und wurde zwischen 1513 und 1515 ausgeführt. Don Francisco de Barahona trägt eine schwere Kette um den Hals und ist mit Rüstung und Schwert dargestellt. Seine Gemahlin ist in einen weiten, faltenreichen Umhang gehüllt und hat die Hände, in denen sie den Rosenkranz hält, zum Gebet gefaltet.
WandnischengräberIn der Kirche sind bedeutende Wandnischengräber von Priestern aus der Zeit um 1500 erhalten. Auf den Sarkophagen ist jeweils der Verstorbene als Liegefigur dargestellt. Eine Wandnische weist ein großes Relief mit der Szene der Kreuzabnahme auf. An der Vorderseite des Sarkophages sieht man die Anbetung der Heiligen Drei Könige. An zwei weiteren Sarkophagen sind der Sündenfall und die Verkündigung dargestellt.
KreuzgangIn den 1420er Jahren wurde an der Nordseite der Kirche der Kreuzgang angebaut, zu dem vom nördlichen Seitenschiff ein spitzbogiges Portal, dessen Archivolten mit Blattdekor verziert sind, führt. Aus Platzmangel wurden nur drei Galerien errichtet, an der Stelle eines vierten Flügels wurde das nördliche Seitenschiff miteinbezogen. Die Arkaden der Galerien sind mit filigranem, auf schlanken Säulchen ruhendem Maßwerk versehen. Sie werden von Säulenbündeln getragen, deren Kapitellfriese wie im Kircheninneren mit figürlichen Szenen skulptiert sind.
Literatur
WeblinksCommons: Asunción de Nuestra Señora (Santa María del Campo) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 42° 7′ 53,6″ N, 3° 58′ 32″ W |