Aspasia (* 1. Jahrhundert n. Chr.) war wahrscheinlich eine Griechin, die sich im Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe betätigte. Sie ist nicht zu verwechseln mit Aspasia von Milet.
Wirken
Über das Leben von Aspasia sind keine Schriften verfügbar. Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurde ihr medizinisches Wirken von Aëtios von Amida in seinem Sammelwerk dargestellt. Das 16. Buch, das die Kenntnisse zu Gynäkologie und Geburtshilfe zusammenfasst, enthält vierzehn Kapitel von Aspasia, die entweder aus ihrem Werk stammen oder nach diesem beschrieben wurden.
Nach Aetius von Amida setzte Aspasia sich mit der Entwicklung und Anwendung von Salben und Pflastern auseinander, führte aber auch in diesem Kontext Operationen durch. Des Weiteren greift er ihre Anweisungen für Hebammen zur Behandlung einer Gebärmutterknickung (retroversio uteri) wörtlich auf.
Aspasia-Anteile im Buch über Geburtshilfe und Gynäkologie des Aëtios von Amida
Literatur
- Renate Strohmeier: Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Verlag Harri Deutsch, Thun/Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1567-9, S. 27.
- Tsoucalas Gregory, Sgantzos Markos: Aspasia and Cleopatra Metrodora, Two Majestic Female Physician – Surgeons in the Early Byzantine Era. In: Journal of Universal Surgery. Band 4, Nummer 3, 2016, S. 55, doi:10.21767/2254-6758.100055 (PDF).
Einzelnachweise
- ↑ Max Wegscheider: Geburtshülfe und Gynäkologie bei Aëtios von Amida (Buch 16 der Sammlung). Julius Springer, Berlin u. a. 1901 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Baptista Montanus (Hrsg.): Aetius Amidenus: De Re Medici. In: Aetii Amideni Quem Alii Antiochenum Vocant Medici Clarissimi Libri XVI - In Tres Tomos divisi, quorum primus & ultimus Ioanne Baptista Montano Veronensi medico, secu[n]dus Iano Cornario Zviccaviensi ... interpretibus latinitate donati sunt. In quo opere cuncta quae ad curandi artem pertinent congesta sunt, ex omnibus qui usq[ue] ad eius tempora scripserant, diligentissime excerpta. Johann Froben, Basel 1535, Band 3, hier: S. 116–182: De situ magnitudine ac reliqua uteri formatione. (Digitalisat).
- ↑ R. Kossmann. Zur Geschichte der Traubenmole. In: Archiv für Gynäkologie, Bd. 62, Heft I (Dezember 1900).