Aqababahn
Die Aqababahn ist eine Eisenbahnstrecke, die in Ergänzung zum Netz der Hedschasbahn in Jordanien gebaut wurde. Sie diente dem Transport von Phosphat aus den Phosphatgruben von Abiad und Wadi el Hassa zum Hafen von Aqaba. Der Begriff wird auch für die Betreibergesellschaft, die Phosphat Railway Cooperation, verwendet, die sowohl diese Neubaustrecke als auch ein Stück der Hedschasbahn befuhr. BedeutungEine Zweigstrecke der Hedschasbahn sollte schon im Rahmen des Baus der Stammstrecke Anfang des 20. Jahrhunderts verwirklicht werden. Das scheiterte aber am Veto Großbritanniens, das dies als wirtschaftliche Konkurrenz zum Sueskanal und vor allem als militärische Bedrohung des Kanals einstufte. Um den Bau zu verhindern, wurde sogar in einer militärischen Drohgeste im Mai 1906 die britische Mittelmeerflotte vor den Dardanellen und vor Istanbul aufgefahren. Ein weiterer Versuch wurde während des Zweiten Weltkriegs mit dem Projekt der Bahnstrecke Ma’an–Aqaba unternommen, mit deren Bau zwar begonnen, das aber nie zu Ende geführt wurde. Die Aqababahn wurde so erst siebzig Jahre nach dem ersten Versuch, sie zu errichten, in Betrieb genommen. ErrichtungNach grundsätzlichen Untersuchungen über ein geeignetes System für diese Transportleistung entschied sich Jordanien für eine Bahnverbindung, die
1965 legte ein deutsches Ingenieurbüro unter Mithilfe der Deutschen Bundesbahn ein Gutachten über Streckenvarianten vor. Die Zweigstrecke Batn al-Ghul–Aqaba wurde darauf gründend ab 1972 errichtet, die Stammstrecke der Hedschasbahn im genutzten Abschnitt saniert. Die Phosphatgruben erhielten Anschlussgleise. Der Streckenabschnitt Faraifa–Batn al-Ghul ist nach wie vor Eigentum der Hedschasbahn, einer unveräußerlichen, religiösen Stiftung (Waqf), und war für den Betrieb durch die Phosphat Railway Cooperation gepachtet. Finanziert wurde das Projekt mit einem langfristigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau an Jordanien im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe über 232,7 Mio. DM. Am 6. Oktober 1975 eröffnete der damalige jordanische Kronprinz Hassan ibn Talal die Bahn. BetriebDer Verkehr wurde von der Phosphat Railway Cooperation mit etwa 800 Mann Personal betrieben. Die gesamte Strecke wurde durch Lichtsignale gesichert. Die Kilometrierung erfolgt von Aqaba al-Hidschaziyya (Hitiya) und zählt Richtung Akaba, während auf dem übrigen befahrenen Abschnitt der Hedschasbahn die dortige, historische Kilometrierung verwendet wird. Auf der Strecke verkehrten täglich drei bis sechs Zugpaare – abhängig davon, ob und wie viele Schiffe im Hafen von Akaba zu beladen waren. Die Züge verkehrten in Doppeltraktion in einer Länge bis zu 32 Wagen. Für Touristen wurden Sonderfahrten mit kalter, von einer Diesellok geschobener Dampflokomotive, zwischen Akaba und Wadi Rum durchgeführt. Ende und ZukunftIm März 2018 wurde der Betrieb eingestellt, da die neuen Hafenanlagen in Akaba keinen Gleisanschluss mehr haben und der Bereich des alten Hafens für eine Erweiterung des Stadtzentrums verwendet werden soll. Die Gleise wurden dort abgebaut.[1] Im September 2024 unterzeichneten die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien eine Absichtserklärung, wonach Etihad Rail ein 360 Kilometer langes Schienennetz vom Hafen Aqaba bauen und betreiben wird. Geplant ist eine Y-Trasse von Aqaba zu den Bergbaubetrieben in Al Shidiya, im Südosten des Landes, einerseits und nach Chor Al Safi in der Nähe des Südendes des Toten Meeres. Die Ausschreibungen für die Bauarbeiten sollen Anfang 2026 erfolgen.[2] LokomotivenTyp U17, 7 Stück, Baujahr 1974 Typ U18, 3 Stück, Baujahr 1977 Typ U20, 12 Stück, Baujahr 1980 Typ C24, 4 Stück, Baujahr 2007 GüterwagenBauart Bar-Metro, Leergewicht 21 t, Nutzlast 42 t, Baujahr 1974 Bauart Gregg, Leergewicht 20 t, Nutzlast 42 t, Baujahr 1979 Bauart Samsung, Leergewicht 18 t, Nutzlast 42 bis 47 t, Baujahr 1986 Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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