Appamiut

Appamiut
(Agpamiut)
Kommune Qeqqata Kommunia
Distrikt Maniitsoq
Einwohner verlassen (seit 1962)
Siedlungsstatus Wohnplatz
Demonym (Plural; Singular mit -mioq/-miu) Appamiormiut
Zeitzone UTC-2
Koordinaten 65° 39′ 45″ N, 53° 9′ 7″ WKoordinaten: 65° 39′ 45″ N, 53° 9′ 7″ W
Appamiut (Grönland)
Appamiut (Grönland)
Lage in Grönland
Appamiut (Qeqqata)
Appamiut (Qeqqata)
Lage in der Qeqqata Kommunia

Appamiut [ˈapːamiut] (nach alter Rechtschreibung Agpamiut) ist eine wüst gefallene grönländische Siedlung im Distrikt Maniitsoq in der Qeqqata Kommunia.

Lage

Appamiut liegt an der Südküste einer großen Halbinsel an der Meerenge Tunu (Hamborgersund). 20 km nordnordwestlich befindet sich Kangaamiut und 30 km südsüdöstlich der Distrikthauptort Maniitsoq.[1]

Geschichte

Bereits im 18. Jahrhundert wurde berichtet, dass in Appamiut zahlreiche Ruinen zu finden sind, die von einer frühen Besiedelung zeugen. 1904 fand man in einer der Ruinen eine Medaille, die 1503 zu Ehren des Siegs des spanischen Generals Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar über Frankreich in Cerignola geprägt worden war. Sie muss während der Walfängerzeit als Tauschware in einen Inuithaushalt gelangt sein.[2] Ab 1911 gehörte Appamiut zur Gemeinde Kangaamiut.

1918 lebten 58 Einwohner im Ort, die in acht Häusern lebten. Unter den Bewohnern waren fünf Jäger und drei Fischer. Sie lebten vor allem von der Robben- und Rentierjagd, aber einer der Jäger war nebenbei auch Viehzüchter. Sein Stall war 20 m² groß und war als Torfmauerhaus gebaut. In ihm hielt er acht Schafe, zehn Ziegen und eine Färse. Einige weitere Tiere waren im harten Winter zuvor umgekommen.[3]

1922 wurde ein Speckhaus errichtet und 1923 eine Schulkapelle. 1945 lebten bereits 109 Menschen in Appamiut. Ab 1950 gehörte Appamiut zur neuen Gemeinde Maniitsoq. 1950 lebten nur noch 81 Personen in Appamiut und 1960 noch 17. 1961 verließen die letzten Bewohner den Wohnplatz.[4]

Söhne und Töchter

Einzelnachweise

  1. Nunat Aqqi. Karte über die vom Grönländischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen. Oqaasileriffik.
  2. Louis Bobé: Beskrivelse af Distrikterne i Sydgrønland: Sukkertoppen Distrikt. Historie. In: Georg Carl Amdrup, Louis Bobé, Adolf Severin Jensen, Hans Peder Steensby (Hrsg.): Grønland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing (= Meddelelser om Grønland. Band 60–61). Band 2. C. A. Reitzel Boghandel, Kopenhagen 1921, S. 172 (Digitalisat im Internet Archive).
  3. Ole Bendixen: Beskrivelse af Distrikterne i Sydgrønland: Sukkertoppen Distrikt. Bopladser i Sukkertoppen Distrikt. Bopladsen Agpamiut. In: Georg Carl Amdrup, Louis Bobé, Adolf Severin Jensen, Hans Peder Steensby (Hrsg.): Grønland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing (= Meddelelser om Grønland. Band 60–61). Band 2. C. A. Reitzel Boghandel, Kopenhagen 1921, S. 149 f. (Digitalisat im Internet Archive).
  4. Jens Christian Madsen: Udsteder og bopladser i Grønland 1901–2000. Atuagkat, 2009, ISBN 978-87-90133-76-4, S. 88 f.