Im Catalogus baronum des Normannenkönigs Roger II. von 1150 wird das Land um Anversa als Besitz einem Simon de Sangro zugeordnet. Bereits 1187 existierte hier eine Gerichtsbarkeit für Zivilangelegenheiten und Verbrechen. Der Nachfolger war Raynaldus de Sangro.
Das lediglich noch aus Ruinen bestehende normannischeKastell hatte 1406 Antonio da Sangro errichten lassen. Unter dem Mäzenatentum des Grafen Gianvincenzo Belfrato wurde 1539 hier die Accademia letteraria degli Addormentati, die erste Akademie der Abruzzen, gegründet, die bis 1631 existierte.[2] Daran erinnert noch das Portal der Kirche Madonna delle Grazie aus dem 16. Jahrhundert.[3]
Sehenswertes
Neben den Kastellruinen gibt es in Anversa degli Abruzzi noch einige sehenswerte Bauwerke:
die dreischiffige Kirche Santa Maria delle Grazie (XVI. Jh.) in romanischem Stil.
die Kirche San Marcello (XI. Jahrhundert) in romanischem Stil mit einem spätgotischen Portal.
Mauerreste der Kirche San Vincenzo (XIII. Jahrhundert), an der 1333 ein Mönch begraben wurde.
↑Ekkehart Rotter, Roger Willemsen, Elfriede Pokorny: Abruzzen, Molise: romanische Abteien, trutzige Kastelle und Barockkirchen zwischen Hochgebirge und Adriaküste. In: DuMont Kunst-Reiseführer. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7701-6612-4, S.196 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Januar 2017]).