Laestadius stammt aus einer mehrkulturellen samisch-tornedalfinnischen Familie aus Jukkasjärvi in Nordschweden,[2] wo sie mit Schwedisch als einziger Muttersprache aufgewachsen ist.[3] Ihr tornedalfinnischer Vater Ivar Jan-Erik Laestadius (* 1951) arbeitete als Gemeindeangestellter, ihre samische Mutter Ellen Sara Kristina, geborene Marainen (* 1948), als Verkäuferin.[4]
Seit 1999 lebt Laestadius im Stockholmer Stadtteil Solna[5] und ist seit 2016 mit dem schwedischen Designer Mikael Hägg (* 1975) verheiratet. Die samische Regisseurin Liselotte Wajstedt ist ihre Cousine.[6]
Werk
Laestadius begann 1990 als Journalistin zu arbeiten und u. a. über sprachliche und kulturelle Diversität in Schweden zu schreiben.[5] Im Jahr 2007 veröffentlichte sie ihren ersten Jugendroman, SMS från Soppero (dt. SMS aus Soppero), der bereits mit einem Literaturpreis ausgezeichnet wurde.[7] Mehrere weitere Jugendromane und Kinderbücher folgten. Ihr Roman Tio över ett (dt. Zehn nach eins) gewann im Jahr 2016 den August-Preis[8] in der Kategorie „Bestes Kinder- und Jugendbuch“[9] und im Jahr darauf Norrlands Literaturpreis.[10]Bromsgatan ist eine Reportage über den Umzug der Bergbaustadt Kiruna.[5] Der erste Roman für Erwachsene, Stöld (2021, „Diebstahl“) erschien in deutscher Übersetzung von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt 2022 als Das Leuchten der Rentiere. Laestadius schreibt auch Theaterstücke, z. B. für Giron Sámi Teáhter und für das Radiotheater von Sveriges Radio P1.[5] Mehrere Werke von Laestadius wurden übersetzt, u. a. in die Minderheitensprachen Schwedens Finnisch, Meänkieli, Nordsamisch, Südsamisch, Lulesamisch und Romani. Sie hat mehrere namhafte Auszeichnungen erhalten, darunter 2008 das Stipendium Rubus Arcticus. 2016 wurde sie zum Mitglied der Läsdelegation (schwedisch, dt. Leseabordnung) ernannt, einer von der schwedischen Regierung eingesetzten Abordnung zur Leseförderung unter Kindern und Jugendlichen.[11]
Deutsch: Die Zeit im Sommerlicht. Roman. Aus dem Schwedischen übersetzt von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt. Hoffmann & Campe, Hamburg 2024, ISBN 978-3-455-01708-3.
↑Liselotte Wajstedt: ”Jag vill högt och ljudligt tala om tystnaden”: JORINDAS RESA, stormarna och vägarna vidare. In: May-Britt Öhman, Cecilia Hedlund, Gunilla Larsson (Hrsg.): Uppsala mitt i Sápmi – Sábme – Saepmie II: en supradisciplinär antologi härrörande från Uppsams vårsymposium, Uppsala universitet, 28–29 april 2014. Uppsam, 2017, ISBN 978-91-88635-52-5, S.89–98 (schwedisch, diva-portal.org [PDF]): ”… med min kusin … författaren Ann-Helen Laestadius… (hier S. 93)”
↑Spektra: Laestadius får författarpris. In: Svenska Dagbladet. 24. September 2008, ISSN1101-2412 (svd.se [abgerufen am 5. Juli 2021]).