Andrea Tirali (* um 1660 in Venedig; † 28. Juni1737 in Monselice) war ein italienischer Ingenieur und Architekt, der vor allem in Venedig und im Veneto tätig war. Als Architekt, beeinflusst von der Baukunst Andrea Palladios und Baldassare Longhenas, vereinigt er in seinen Bauten Elemente des Barock und des Klassizismus.
Tirali wurde als Steinbildhauer und Maurer ausgebildet. Er arbeitete zunächst als einfacher Maurer. Während seines Studiums der Bautheorie, die er durch zwei Patrizier erhielt, die sich dieses Wissen im Selbststudium beigebracht hatten, erhielt aufgrund seines Stolzes, den Beinamen italienischil tiranno‚der Tyrann‘. Er wurde als „" |Text=grob, gemein und anmassend“ beschrieben.[1] 1688 stellte ihn die venezianische Wasserverwaltung (Magistrato delle Acque) als Viceproto ein, 1694 wurde er Proto (Leitender Baumeister). Zu seinen Hauptaufgaben gehörte der Wasserbau Venedigs. In dieser Funktion leitete er die Erneuerung des Ponte di Tre Archi in Cannaregio, eine der größten Brücken der Stadt. 1720 trat er in Staatsdienst ein und fertigte im Jahr 1723 einige Reifen, um die geborstenen Marcuskuppeln zu stabilisieren.[2]
Andrea Tirali. In: Oskar Mothes (Hrsg.): Geschichte der Baukunst und Bildhauerei Venedigs. Band 2: Kunst der Neuern Zeit. Friedrich Voigt, Leipzig 1860, S. 300–302 (Textarchiv – Internet Archive).
Tirali, Andrea. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band4: Raab–Vezzo. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.422 (Textarchiv – Internet Archive).
Andrea Tirali. In: Enciclopedia on linetreccani.it (italienisch)
Einzelnachweise
↑Andrea Tirali. In: Oskar Mothes (Hrsg.): Geschichte der Baukunst und Bildhauerei Venedigs. Band 2: Kunst der Neuern Zeit. Friedrich Voigt, Leipzig 1860, S. 300 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Karl Klunzinger, Adolf Friedrich Seubert, Friedrich Müller: Die künstler aller Zeiten und Völker… Ebner & Seubert, Stuttgart 1857, S.683–684 (Textarchiv – Internet Archive).