Andirá
Andirá ist ein brasilianisches Munizip im Norden des Bundesstaats Paraná. Es hat 19.823 Einwohner (2021), die sich Andirenser nennen. Seine Fläche beträgt 236 km². Es liegt 482 Meter über dem Meeresspiegel. EtymologieAndirá ist ein Tupi-Wort, das eine bestimmte Art von Fledermäusen bezeichnet.[1] GeschichteBesiedlungDas Dorf wurde 1927 auf dem Gebiet des Munizips Cambará gegründet. In jenem Jahr wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie São Paulo-Paraná auf den Ländereien von Bráulio Ferraz ein Bahnhof errichtet. Er erhielt den Namen Ingá, eine in der Region weit verbreitete Mimosenart. Die Eisenbahngesellschaft gehörte bis 1925 der Familie Barbosa Ferraz, die die Konzession für die Nutzung der Strecke zwischen Ourinhos und Guaíra innehatten. Angesichts des Fortschritts, der mit der Ankunft der Eisenbahn in der Ortschaft eintrat, teilte Bráulio Barbosa Ferraz seinen Besitz in Parzellen von etwa fünf Alqueires (12 ha) auf. Er begann mit der Bildung eines städtischen Kerns, der denselben Namen wie der Bahnhof erhielt.[1] Mehrere Städte, die heute aufgrund von Standortfaktoren und der Fruchtbarkeit des Bodens wirtschaftliche Bedeutung haben, wurden auf Ländereien gegründet, die zunächst Major Antonio Barbosa Ferraz Junior und später seinen Söhnen Bráulio und Leovegildo gehörten. Mitten im Wald öffnete Bráulio einen Pfad, über den er in die Region gelangte und Andirá mit Cambará verband. Der Unternehmungsgeist der Familie brachte die Region voran. Bráulio nahm aktiv am öffentlichen Leben teil, beteiligte sich an der Revolution von 1930, die Getúlio Vargas an die Macht brachte, und übte als Vertreter der Landwirte Verwaltungsfunktionen aus. Mit Dekret vom 7. Januar 1944 wurde Bráulio Barbosa Ferraz von Interventor Manoel Ribas zum Bürgermeister von Andirá ernannt. Dem Pioniergeist der Familie verdanken mehrere Städte wie Cambará, Andirá, Cornélio Procópio, Leópolis, Sertaneja, Rancho Alegre, Ivaiporã, Jardim Alegre und São João do Ivaí ihre Gründung.[2] Erhebung zum MunizipAndirá wurde durch das Staatsgesetz Nr. 199 vom 30. Dezember 1943 aus Cambará ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1947 als Munizip installiert.[1] GeografieFläche und LageAndirá liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná). Seine Fläche beträgt 236 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 482 Metern.[4] VegetationDas Biom von Andirá ist Mata Atlântica.[3] KlimaIn Andirá herrscht tropisches Klima. Im Winter ist es in Andirá deutlich trockener als im Sommer. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Aw. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 22,4 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1339 mm Niederschlag.[5] GewässerAndirá liegt zwischen Paranapanema im Norden und Rio das Cinzas im Süden. Der Paranapanema ist durch die Talsperre für das Wasserkraftwerk Canoas II aufgestaut. StraßenAndirá liegt an folgenden Straßen:
Eisenbahn
Nachbarmunizipien
StadtverwaltungBürgermeisterin: Ione Elisabeth Alves Abib, PSD (2021–2024) Vizebürgermeister: Valdemir Aparecido dos Santos, Podemos (2021–2024)[7] DemografieBevölkerungsentwicklung
Quelle: IBGE (2011)[8] Ethnische Zusammensetzung
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10] WirtschaftDen bei weitem größten Anteil an der Wirtschaftsleistung des Munizips hat der Dienstleistungssektor mit 75 %. Das Gewerbe trägt hauptsächlich mit den Branchen Textilien, Lebensmittel, Möbel und Saatgut 18 % zur Leistung bei. Nur noch 7 % macht die Landwirtschaft mit den wesentlichen Kulturen Zuckerrohr, Soja, Mais, Weizen, Banane und Fischzucht aus.[11] WeblinksCommons: Andirá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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