Während des Zweiten Weltkriegs wurden – kriegsbedingt – 1943 die Geschäfte des Amtsgerichts Wörrstadt dem Amtsgericht Alzey übertragen.[5] Nach Kriegsende dauerte es bis zum 4. Oktober 1945, bevor das Gericht in Alzey seine Arbeit wieder aufnehmen konnte.[6]
Bezirk
Der Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Alzey setzte sich wie folgt zusammen[7]:
Amtssitz des 1879 neu eingerichteten Amtsgerichts war das ehemalige Burggrafiat in der Schlossgasse 11 in Alzey, das zuvor das nun aufgelöste Bezirksgericht als Dienstsitz genutzt hatte.[16]
Amtssitz ist heute der Nordflügel des ehemaligen kurpfälzischen Schlosses, der dazu aus einer historischen Ruine 1901 bis 1903 errichtet wurde. Die Einweihung fand am 1. Oktober 1903 statt.[17] Die damals eingebrachte wandfeste und ein erheblicher Teil der mobiliaren Ausstattung sind erhalten.
Da das Amtsgericht Alzey bei seiner Gründung 1879 eines der größeren im Land war, gab es hier zu Beginn einen Oberamtsrichter und einen Amtsrichter.[18] Hinzu kam 1900 ein Grundbuchrichter und ab 1902 ein zweiter Amtsrichter.[19] Die nächste Verstärkung – ein zusätzlicher Assessor – kam erst 1927 hinzu.[20] 1938 waren am Gericht vier Richter und fünf Rechtspfleger tätig.[21] Nach Kriegsende konnte das Gericht seine Arbeit mit zwei Richtern und sieben Rechtspflegern wieder aufnehmen.[22]
Eckhart G. Franz u. a.: Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert. 1989, ISBN 3-88838-224-6, S. 187–192.
Hans-Gerd Ludemann: Das Amtsgericht Alzey – Gedanken zu einer Institution, die vor 100 Jahren ein neues Domizil bezog. In: Alzeyer Geschichtsblätter. 34 (2003). Rheinhessische Druckwerkstätte, Alzey 2003, ISBN 3-87854-177-5, S. 20–47.
Heribert Reus: Gerichte und Gerichtsbezirke seit etwa 1816/1822 im Gebiete des heutigen Landes Hessen bis zum 1. Juli 1968. Hg.: Hessisches Ministerium der Justiz, Wiesbaden [1984].
↑Reus, Abschnitt Friedensgericht Alzey [ohne Seitenzählung]; Ludemann, S. 42.
↑A. Koeler u. a. (Hg.): Die Bundesrepublik Deutschland – Teilausgabe Land Rheinland-Pfalz. Stand Oktober 1970. Carl Heymenn, Köln 1971, ISBN 3-452-17157-4, S. 143.
↑Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz 1966, S. 203.
↑Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz 1974, S. 525.
↑Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz 1974, S. 525.
↑Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz 1974, S. 525.
↑A. Koeler u. a. (Hg.): Die Bundesrepublik Deutschland – Teilausgabe Land Rheinland-Pfalz. Stand Oktober 1970. Carl Heymenn, Köln 1971, ISBN 3-452-17157-4, S. 143.