Im Amt Buchsweiler fassten die Herren von Lichtenberg am Anfang des 14. Jahrhunderts verwaltungsmäßig die Orte ihrer Herrschaft zusammen, die um deren zentralen Ort, Buchsweiler (heute: Bouxwiller, Bas-Rhin), lagen. Es soll das älteste Amt der Herrschaft Lichtenberg sein.[1] Mit Andreas Schantz ist für 1357 erstmals ein Amtmann namentlich überliefert.[2]
Aufgrund des großen Gebietszuwachses der Herrschaft in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde das Amt um 1330 geteilt und ein Amt Ingweiler ausgegliedert[3] und Anfang des 15. Jahrhunderts die Ämter Neuweiler und Pfaffenhofen.[4] Das Amt Neuweiler wurde später wieder aufgelöst und sein Bestand in die Ämter Buchsweiler und Ingweiler zurück gegliedert.[5]
1513 diente das Amt Buchsweiler kurzfristig dazu, eine Sekundogenitur für den jüngeren Bruder des regierenden Grafen, Philipp III., Graf Ludwig von Hanau-Lichtenberg, zu bilden. Er verzichtete darauf allerdings ein Jahr später wieder zugunsten seines Bruders Philipp III., offiziell mit dem Argument, dass es sachdienlicher sei, wenn die Grafschaft nur durch einen regiert werde. Was hinter diesem Vorgang steht, ist aufgrund der spärlichen Überlieferung nicht festzustellen.[6]
Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Erbe – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Buchsweiler Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.
Nach einer Zählung vom Mai 1798 hatte das Amt 9.600 Einwohner.[7]
Kondominium: Je zur Hälfte Herrschaft Lichtenberg und Bischof von Straßburg, deshalb auch nach der Reformation: römisch-katholische Pfarrei.[19] Vor 1272 war die bischöflich-straßburger Hälfte an Lichtenberg verpfändet.[20] 1398 war dann der Lichtenberger Anteil an Dürningen Teil der Pfandmasse, die die Aussteuer von Hildegard von Lichtenberg bei ihrer Heirat mit Graf Simund Wecker von Zweibrücken-Bitsch garantierte.[21]
1398 war Gimbrett Teil der Pfandmasse, die die Aussteuer von Hildegard von Lichtenberg bei ihrer Heirat mit Graf Simund Wecker von Zweibrücken-Bitsch garantierte.[33]
Winzenheim war als Lehen an die von Glaubiz vergeben und lag damit außerhalb der Organisation des Amtes Buchsweiler.[86]
Literatur
Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
M. Goltzené und A. Matt: Aus der Geschichte des Amtes Buchsweiler und der Herren von Hanau-Lichtenberg. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 63–72.
Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
↑Hohatzenheim wird in einer sehr späten Quelle dem Amt Brumath zugeordnet (vgl. Knöpp, S. 4f), was Eyer, S. 238, übernommen hat. Tatsächlich gehörte es aber zum Amt Buchsweiler.
↑Hohfrankenheim wird in einer sehr späten Quelle dem Amt Brumath zugeordnet (vgl. Knöpp, S. 4f), was Eyer, S. 238, übernommen hat. Tatsächlich gehörte es aber zum Amt Buchsweiler.