Amoklauf am Umpqua Community CollegeKoordinaten: 43° N, 123° W Der Amoklauf am Umpqua Community College ereignete sich am 1. Oktober 2015 am Umpqua Community College in Roseburg, Oregon. Der Täter, Christopher Harper-Mercer, ein 26-jähriger Mann, erschoss neun Menschen und verletzte sieben weitere. Während eines Schusswechsels mit der Polizei verübte er Suizid.[1][2] TathergangDer Täter betrat den Campus am 1. Oktober 2015. Er war mit sechs Schusswaffen und einer Splitterschutzweste ausgerüstet. Sieben weitere Waffen wurden später bei ihm zu Hause gefunden – alle waren legal erworben.[2] Die gegen 10:30 Uhr begonnene Tat war nach Berichten von Augenzeugen möglicherweise religiös motiviert, da der Täter seine Opfer nach der Religionszugehörigkeit gefragt habe, bevor er schoss. Christen habe er gezielt tödlich verletzt.[3] Bei den Todesopfern handelte es sich um fünf Frauen und vier Männer zwischen 18 und 67 Jahren, neun weitere Menschen wurden verletzt. Um 10:38 Uhr ging der erste Notruf bei der Polizei ein, Minuten später war der Täter von der Polizei überwältigt. Polizisten kamen nicht zu Schaden. Studenten und Mitarbeiter wurden mit Bussen in das Douglas County Fairgrounds, ein Eventcenter in Roseburg, in Sicherheit gebracht.[4] Die Einwohner von Roseburg wurden aufgefordert, dem Campus fernzubleiben. Den am 9. Oktober 2015 schriftlich gemachten Angaben des Zeugen Mathew D. zufolge betrat der Täter als Teil seiner Schulschießerei am 1. Oktober 2015 dessen Klassenzimmer und überreichte D. ein Päckchen. Der Täter habe gesagt, in dem Päckchen sei ein Flash-Laufwerk, das für die Polizei bestimmt sei. D. bestätigte die anschließende selektive Tötung von Christen in seinem Klassenzimmer und den Suizid des Täters.[5] Diskussion um WaffengesetzeDer Überfall ließ die Diskussionen um das Waffenrecht in den Vereinigten Staaten erneut aufleben. Ein sichtlich frustrierter US-Präsident Barack Obama erklärte in einer Pressekonferenz angesichts des neuerlichen Schusswaffenereignisses in einer amerikanischen Schule, dass Massentötungen in den Vereinigten Staaten nun regelrecht zur „Routine“ geworden seien:
– Barack Obama: Ansprache nach dem Umpqua-Community-College-Amoklauf vom 1. Oktober 2015[6] Im weiteren Verlauf seiner Ansprache griff der Präsident die Waffenlobby, die als Reaktion auf solche Massaker „noch mehr Waffen“ fordere, an:
– Barack Obama: Ansprache nach dem Umpqua-Community-College-Amoklauf vom 1. Oktober 2015[6] Obama sagte: „Es ist eine politische Entscheidung, dass wir das zulassen. Wir sind direkt verantwortlich aus der Perspektive derjenigen, die geliebte Menschen verloren haben. … Wir können etwas tun, aber wir müssen unsere Gesetze ändern. Das kann ich nicht allein.“[7] Laut CNN war es das 15. Mal, dass Obama im Amt nach einem solchen Attentat sprechen musste. Obama reiste im Laufe seiner Amtszeit nach Aurora (Colorado), Tucson (Arizona), Charleston (South Carolina), wo Amokläufe stattgefunden hatten, sowie in etliche weitere Städte, um Opfern von Waffengewalt sein Beileid auszudrücken. Immer wieder forderte er schärfere Waffengesetze. Seine Gesetzesinitiative für ein schärferes Waffengesetz, das dennoch wesentlich offener gewesen wäre als europäische Gesetze, wurde im Senat zweimal von überwiegend republikanischen Senatoren blockiert. Die National Rifle Association unterstützte die Blockaden.[8] In einem Interview am 23. Juli 2015 (das Interview, auf das er in seiner aktuellen Ansprache Bezug nahm) hatte Obama erklärt, dass er auf die Frage nach der frustrierendsten Erfahrung seiner bisherigen Präsidentschaft antworten würde, dass es ihm bisher nicht gelungen sei, Waffenkontrollgesetze auf den Weg zu bringen. Seit den Anschlägen auf das World Trade Center vom 11. September 2001 seien weniger als 100 Amerikaner durch terroristische Gewalt ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer von Schusswaffenverbrechen gehe dagegen in die „Zehntausende“.[9] Nach Meinung konservativer Befürworter der bestehenden Waffengesetze wurde als ein den Amoklauf begünstigender Umstand angeführt, dass das College eine schusswaffenfreie Zone gewesen sei.[10] Es existiert zwar eine Regel des Colleges, die das Führen von Waffen auf dem Campus untersagt, jedoch mit der Ausnahme, wo das Gesetz dies ausdrücklich erlaubt, was durch ein durch den Staat Oregon 1989 erlassenes Gesetz der Fall ist.[11][12][13] WeblinksCommons: Amoklauf am Umpqua Community College – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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