Ama Samy wurde 1936 als Sohn armer indischer Einwanderer in Myanmar geboren. Die Eltern schickten ihn als Kind zurück nach Tamil Nadu in Südindien, wo er bei seinem Großvater lebte. Als dieser starb, war er zunächst allein auf sich gestellt. Die Jesuiten nahmen ihn in ihre Schule auf und ermöglichten ihm eine Ausbildung als Priester. 1972 wurde er zum Jesuitenpater geweiht, doch die christliche Tradition erfüllte ihn nicht ganz, und so begann er, hinduistische Ashrams und buddhistische Meditationszentren aufzusuchen.[4] Zeitweise lebte er als Bettler und Eremit.[5] Durch SwamiAbhishiktananda wurde er mit den Lehren des Advaita-Vedanta von Ramana Maharshi vertraut. Schließlich traf er auf den deutsch-japanischen Pater Hugo Enomiya-Lassalle, der ihn in Zen einführte und nach Japan schickte. In Kamakura wurde er Schüler des Zen-Meisters Yamada Koun Rōshi, der das Zen-Zentrum Sanbo Kyodan (heute: Sanbo-Zen) leitete.[6] 1982 erhielt er von Yamada Rōshi die Dharma-Übertragung mit der Erlaubnis, Zen zu lehren. Sein japanischer Dharma-Name lautet Gen'un-ken (Gen: dunkel, obskur, Geheimnis; Un: Wolke).[7][2]
1986 gründete Ama Samy die Bodhi Sangha, die Gemeinschaft seiner Schülerinnen und Schüler. Bodhi Sangha wurde zu einer unabhängigen Zen-Schule, als er 2002 die Sanbo Kyodan-Organisation verließ. Ama Samys Lehrmethode umfasst die Soto-Zen wie auch die Rinzai-Zen-Tradition, doch er bezieht sich auch auf das Christentum.[8][9][10] Er lebte und lehrte lange Zeit im Bodhi Zendo, dem von ihm 1996 gegründeten Zen-Zentrum in der Nähe von Kodaikanal in Südindien.[11]
Mit Hilfe seiner Schülerinnen und Schüler hat er Little Flower e.V. aufgebaut, eine gemeinnützige internationale Organisation, die marginalisierte Frauen, Kinder und Landlose in Südindien unterstützt.[12]
Dharma-Nachfolge
Ama Samy hat folgende Zen-Lehrer und -Lehrerinnen autorisiert:
↑ abRuben L. F. Habito: In Memoriam: Yamada Kōun Rōshi (1907–1989). In: University of Hawai'i Press (Hrsg.): Buddhist-Christian Studies. Band10, 1990, S.231–237.
↑Ama Samy. In: Kamphausen.Media. 1. November 2019, abgerufen am 21. März 2021.