Altranstädter FriedeVerträge während des Großen Nordischen Krieges (1699–1721)
Bündnisverträge Friedensverträge Kapitulationen Der Altranstädter Friede wurde während des Großen Nordischen Krieges am 24. September 1706 im Schloss zu Altranstädt zwischen dem schwedischen König Karl XII. und dem Kurfürsten von Sachsen August II. geschlossen. VerhandlungNach der militärischen Niederlage in der Schlacht bei Fraustadt und der Besetzung Sachsens durch schwedische Truppen musste Sachsen nach nur 14-tägigen Verhandlungen den Diktatfrieden von Altranstädt unterzeichnen. Der sächsische Verhandlungsspielraum war gering gewesen, denn Karl XII. hatte den Verzicht der Wettiner auf die polnische Krone als unabänderliche Verhandlungsprämisse gesetzt. Der Vertrag wurde an diesem Tag von den schwedischen Unterhändlern Carl Piper und Olof Hermelin und den sächsischen Unterhändlern Kammerpräsident Anton Albrecht Freiherr von Imhoff, Geheimrat Johann Friedrich von Eckardt und Geheim-Referendar Ernst G. von Pfingsten unterzeichnet. In einem Zusatzprotokoll sicherten sie die Anerkennung des Vertrages durch August II. innerhalb von sechs Monaten zu. Inhalt
Anerkennung durch AugustAugust II., der durch die anhaltenden Kämpfe in Polen festgehalten wurde, erfuhr erst im Oktober von dem für ihn so ungünstigen Vertragsschluss. Entgegen den Waffenstillstandsbestimmungen besiegte er am 29. Oktober gemeinsam mit Russland ein schwedisches Herr in der Schlacht bei Kalisch und sprach am 19. November in einem Manifest dem Frieden jegliche Rechtskraft ab. Unterstützung anderer europäischer Höfe erhielt August II. aber nicht. Am 1. Dezember 1706 trafen sich Karl XII. und August II. in Günthersdorf (nahe Altranstädt). Karls XII. unnachgiebige Haltung zwang August II., am 19. Januar 1707 den Vertrag mit seiner Unterschrift anzuerkennen. Der Vertrag wurde von Preußen und den Seemächten Großbritannien und die Niederlande garantiert.[1] Damit endete vorerst die Personalunion Sachsen-Polen. FolgenDas Kurfürstentum blieb besetzt, es musste für den Unterhalt des schwedischen Heeres sorgen und Kontributionen zahlen, monatlich 500.000 Taler in bar und 125.000 Taler in Naturalien. Die schwedische Besetzung kostete Sachsen etwa 23 Millionen Taler und dauerte ein Jahr. Nach der schwedischen Niederlage gegen Russland im Juli 1709 in der Schlacht bei Poltawa setzte August II. an der Seite des Zaren den Krieg fort. Am 8. August 1709 zog er seine Unterschrift unter den Altranstädter Frieden zurück und ließ sich durch den Papst vom Vertrag entbinden. Aus europäischer Perspektive bestand der Erfolg des Friedens von Altranstädt, zusammen mit der Konvention von Altranstädt 1707 darin, dass die beiden großen Kriege dieser Zeit, der Spanische Erbfolgekrieg und der Große Nordische Krieg, nicht ineinanderflossen, sondern getrennt blieben. Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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