Alter Botanischer Garten Zürich
Der Alte Botanische Garten Zürich «zur Katz» ist ein Botanischer Garten in der Schweizer Stadt Zürich. LageDer seit 1833 bestehende alte Botanische Garten befindet sich beim ehemaligen Bollwerk «zur Katz» (Quartier City, Kreis 1). Im Jahr 1977 wurde eine neue Anlage an der Zollikerstrasse (Quartier Weinegg, Kreis 8) mit dem Institut für Systematische Botanik der Universität Zürich eröffnet.[1] GeschichteDie Ursprünge des ersten botanischen Gartens gehen auf den sogenannten Kräutergarten von Conrad Gessner (1516–1565) zurück. Ein Nachfahre Gessners, der Arzt und Naturforscher Johannes Gessner (1709–1790), legte in Zusammenarbeit mit der 1746 gegründeten «Naturforschenden Gesellschaft Zürich» einen botanischen Garten an. Nach einem Standortwechsel übernahm der Kanton Zürich mit der Gründung der Universität Zürich im Jahr 1833 das sogenannte «Schimmelgut». Mit der Auflösung des Bollwerks «zur Katz» wurde 1837 die noch heute existierende Anlage am Schanzengraben erbaut. Gestaltet wurde der Garten vom Universitätsgärtner Leopold Karl Theodor Fröbel (1810–1907). 1851 folgte die Eröffnung des unter Denkmalschutz stehenden Palmenhauses – zu Beginn aus Glas und Holz erbaut, erhielt der achteckige Glaspavillon im Jahr 1877 einen Gusseisenrahmen. Heute wird der Pavillon vorwiegend für Konzerte, Theater oder Ausstellungen genutzt. Das Gelände ist rundum von Gebäuden begrenzt, was in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die dringend notwendige Erweiterung verunmöglichte, zudem hemmten die Schatten der nach Mitte der 1960er Jahre erbauten Hochhäuser die Wachstumsbedingungen für die Pflanzen. Die Gebäude waren in schlechtem Zustand, so dass der Umzug aus dem Stadtzentrum an die Peripherie der Stadt die Erweiterung der botanischen Sammlung ermöglichte. 1971 entschied sich das Stimmvolk für den Bau eines neuen Botanischen Gartens im «alten Park» der Familie Bodmer-Abegg, im Quartier Weinegg an der Zollikerstrasse. Die Anlage «zur Katz» beherbergte bis zum Umzug an den neuen Standort den Botanischen Garten der Universität Zürich und ist seit 1976 ein Naherholungsgebiet in der Innenstadt. AnlageArboretumHeute gehört die Anlage mit ihrem wertvollen Baumbestand zum Völkerkundemuseum, das in den ehemaligen Institutsgebäuden untergebracht ist. Nach wie vor bemerkenswert ist das Arboretum und die idyllische Lage am Schanzengraben, inmitten der Zürcher City, was den Garten zu einem beliebten Naherholungsgebiet macht. Geöffnet ist die Anlage von April bis September 07:00–19:00, von Oktober bis März 08:00–18:00 Uhr. Gessner-GartenAuf der Hügelkuppe erinnert der «Gessner-Garten», ein mittelalterlicher Kräutergarten, an Conrad Gessner. Hier befand sich, auf dem höchsten Punkt des damaligen Bollwerks «zur Katz», die südliche Bastion mit den Geschützen (sogenannte «Katzen») der Stadtbefestigung. Eröffnet am 27. Mai 1997, wurde der Garten durch ein privatwirtschaftliches Gartenbauunternehmen realisiert und von der Stiftung «Pro Katz» finanziert, die den Unterhalt des botanischen Schaugartens bezweckt.[2] An Conrad Gessners Wirken als Stadtarzt und Naturforscher erinnert ein Denkmal am Nordende des Kräutergartens; breiter bekannt sein dürfte er durch die 50 Franken–Note der sechsten Banknotenserie von 1976, die sein Porträt zeigt.[3] Der Gessner-Garten und Heilpflanzen des 16. JahrhundertsJede der rund 50 Pflanzen (Kräuter und Sträucher) wird mit einem zeitgenössischen Zitat eines damaligen Heilkundigen erläutert:
Gezeigt werden Heilpflanzen, von denen schon jahrhundertelang angenommen wurde, dass sie bei Krankheiten und Gebrechen heilsame Wirkung zeigen, und von denen einige noch heute ihrer heilenden Wirkung wegen genutzt werden. Die Beschilderung der Pflanzen gibt einen Einblick in das Heilpflanzenwissen Conrad Gessners und seiner Zeitgenossen, wie Hieronymus Bock (1498–1554) und Leonhart Fuchs (1501–1566).[4]
WeblinksCommons: Alter Botanischer Garten Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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