Alram I. (Ortenburg)

Alram I. († vor 1399) war der älteste Sohn des Grafen Heinrich IV. und Agnes von Hals. Er stammt aus dem niederbayerischen, reichsgräflichen Haus der Ortenburger. Aufgrund der Besitzteilung mit seinen Brüdern benannte er sich als Graf zu Dorfbach.

Leben und Wirken

Durch seine drei Eheschließungen kam Alram zu großen Besitz- und Reichtümern. So trug er dazu bei, dass das Haus Ortenburg langsam wieder Aufstieg, welches durch große Erbteilungen und Streitigkeiten stark geschwächt war. Durch die Heirat mit der reichen Witwe Barbara von Rottau erhielt Alram die ehemals Ortenburg’schen Lehen zu Dorfbach zurück. Diese hatte sein Vater Heinrich IV. an Friedrich von Rottau als Lehen vergeben. Durch die Heirat und den Verzicht der nächsten Verwandten Friedrichs in den Jahren 1381 und 1385 fielen ihm diese Besitzungen endgültig zu. Seither nannte er sich Graf zu Ortenburg, gesessen zu Dorfbach. Bei der Erbteilung nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1395 verzichtete er auf weitere Güter und beanspruchte lediglich die Dorfbacher Besitzungen für sich. Somit gilt er als Begründer der kurzlebigen Seitenlinie Ortenburg-Dorfbach.

In den Jahren 1393 und 1394 tritt Alram I. als Pfleger zu Bruckberg auf. Ebenso tritt er Ende des Jahres in den Dienst des bayerischen Herzogs als Richter zu Griesbach ein.

Vor 1399 stirbt Alram und vererbt seine Besitzungen seinem Sohn Alram II.

Nachkommen

Alram I. war dreimal verheiratet. Seine erste Frau war eine namentlich Unbekannte von Chamerau, die zweite Ehefrau war Barbara von Rottau und die dritte Anna, zu deren Herkunft Quellen fehlen.

Aus der zweiten Ehe entstammen folgende Kinder:

Literatur

  • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien, erschienen in: Ostbairische Grenzmarken – Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde, Nr. 36, Passau 1994 (S. 9–62).
  • Friedrich Hausmann: Archiv der Grafen zu Ortenburg. Urkunden der Familie und Grafschaft Ortenburg (in Tambach und München) Band 1: 1142–1400 (= Bayerische Archivinventare 42), Neustadt an der Aisch 1984.
  • Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg – Teil 2: Das gräfliche Haus in Bayern., Vilshofen 1932.
  • Carl Mehrmann: Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinde Ortenburg in Niederbayern – Denkschrift zur Jubiläumsfeier der 300jährigen Einführung der Reformation daselbst am 17. und 18. Oktober 1863, Landshut 1863 (Digitalisat).
  • Johann Ferdinand von Huschberg: Geschichte des herzoglichen und gräflichen Gesammthauses Ortenburg: aus den Quellen bearbeitet, Sulzbach 1828 (Digitalisat).