Alpen-See-ExpressDer Alpen-See-Express, auch Alpen-See-Expreß geschrieben, abgekürzt jeweils ASE, war ein touristisches Zugangebot der Deutschen Bundesbahn (DB) und des Deutschen Reisebüros (DER). Die nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten Reisebüro-Sonderzüge ermöglichten im Rahmen von Pauschalreiseangeboten umstiegsfreie Direktverbindungen zwischen westdeutschen Ballungsgebieten und diversen Urlaubszielen in Deutschland, Österreich und Italien (dort unter anderem Südtirol), darunter neben den Alpen die Nord- und Ostsee, das Allgäu, der Bayerische Wald und der Schwarzwald. Hierbei wurden in den Zielgebieten typischerweise auch zahlreiche Nebenbahnen befahren. Im ASE-Turnusverkehr wurde sowohl der Sommer- als auch der Wintertourismus bedient, wobei neben Tageszügen auch Nachtzüge mit Liegewagen verkehrten. Ursprünglich waren in der sogenannten Reisebüro-Fahrgemeinschaft Alpen-See-Expreß 18 Einzelunternehmen und die Hummel-Reisen GmbH-KG aus Hannover zusammengeschlossen, 1955 beförderte diese 106.460 Ferienreisende.[1] Ab 1957 bot die Reisebüro-Fahrgemeinschaft Frankfurt/Main den Zug an und beschaffte hierzu 20 Liegewagen.[2] Später nannte sich der Zusammenschluss Gemeinschaftsverkehr Touristik Union International und Alpen-See-Expreß.[3] Ab Sommer 1979 kamen als Alpen-See-Express ehemalige TEE/IC-Triebzüge der Baureihe 601 zum Einsatz, die hierfür zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Gepäck, spezielle Skihalterungen sowie in den Großraumwagen eine neue Bestuhlung mit 2+2-Sitzteiler analog zu den zeitgleich ausgelieferten Bpmz-Wagen erhielten.[4] Die Zuggattung bei der Deutschen Bundesbahn lautete Dt für Schnelltriebwagen.[5] Für den öffentlichen Verkehr war der ASE nur ausnahmsweise auf der Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais freigegeben, wo auf der eingleisigen Strecke mangels Kreuzungsmöglichkeit eine Schienenbusfahrt entfallen musste und der Sonderzug einen regulären Nahverkehrszug (N) ersetzte. Der letzte Alpen-See-Express verkehrte am 10. April 1988.[3]
Einzelnachweise
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