Almut Leh beschäftigt sich vorrangig mit der deutschen Mentalitätsgeschichte im 20. Jahrhundert. Ihr Spezialgebiet ist die Geschichte des Naturschutzes im Bundesland Nordrhein-Westfalen, die sie seit vielen Jahren erforscht. Neben ihrer Dissertation (2006) legte sie dazu gemeinsam mit Hans-Joachim Dietz auch die Biografien-Sammlung Im Dienst der Natur. Biografisches Lese- und Handbuch zur Naturschutzgeschichte in Nordrhein-Westfalen (1908–1975) (2009) vor. Des Weiteren veröffentlichte sie Einzelarbeiten über Gewerkschafterinnen, Soldaten im Zweiten Weltkrieg und die Wehrmachtjustiz. Leh gehörte zu den Mitarbeitern an dem Projekt Hitlers Sklaven. Internationales lebensgeschichtliches Dokumentationsprojekt zur Sklaven- und Zwangsarbeit, dessen Ergebnisse im Jahr 2008 in Buchform publiziert wurden.
Leh verknüpft ihre Arbeiten eng mit der Biografieforschung und wendet dafür auch die Methoden der Oral History, vor allem Zeitzeugen-Interviews, an. In diesem Zusammenhang setzt sie sich mit forschungsethischen und methodischen Fragen der Oral History sowie der Archivierung lebensgeschichtlicher Interviews auseinander. Digital Humanities in der interviewbasierten Forschung ist einer ihrer Forschungsschwerpunkte.[4] Sie verfasste den Abschnitt Biographieforschung in dem von Christian Gudehus, Ariane Eichenberg und Harald Welzer herausgegebenen interdisziplinären Handbuch Gedächtnis und Erinnerung.[5]
Schriften
als Herausgeberin: Mein persönliches Kriegsende – Erlebnisse und Geschichten zum Ende des 2. Weltkrieges. Beiträge eines Schreibwettbewerbs, Lüdenscheid 1996 (Selbstdruck).
Zwischen Heimatschutz und Umweltbewegung. Die Professionalisierung des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen 1945–1975 (= Geschichte des Natur- und Umweltschutzes. Band 5). Campus-Verlag, Frankfurt am Main und New York 2006, ISBN 978-3-593-38022-3 (zugleich: Dissertation, Hagen, Fernuniversität, 2006).
als Herausgeberin zusammen mit Lutz Niethammer: Kritische Erfahrungsgeschichte und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – The Networks of Oral History. Festschrift für Alexander von Plato (= BIOS-Sonderheft), Budrich, Leverkusen 2007, ISBN 978-3-86649-103-8.
als Herausgeberin zusammen mit Alexander von Plato und Christoph Thonfeld: Hitlers Sklaven. Internationales lebensgeschichtliches Dokumentationsprojekt zur Sklaven- und Zwangsarbeit, Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2008, ISBN 978-3-205-77753-3.
zusammen mit Hans-Joachim Dietz: Im Dienst der Natur. Biografisches Lese- und Handbuch zur Naturschutzgeschichte in Nordrhein-Westfalen (1908–1975). Herausgegeben vom Förderverein Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland e.V., Klartext, Essen 2009, ISBN 978-3-8375-0016-5.
zusammen mit Alexander von Plato: Ein unglaublicher Frühling. Erfahrene Geschichte im Nachkriegsdeutschland. 1945–1949 (= Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung (Bpb). Band 1104). Bpb, Bonn 2011, ISBN 978-3-8389-0104-6.
zusammen mit Eva Ochs (Hrsg.): Digital Humanities und biografische Forschung. Beiträge der gleichnamigen Tagung am Institut für Geschichte und Biographie der FernUniversität in Hagen (= BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 30, 2017).
↑Vita beim Institut für Geschichte und Biographie der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der Fernuniversität in Hagen; abgerufen am 19. August 2012.
↑Das Forschungsprojekt (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive) beim „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ des Historischen Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena; abgerufen am 19. August 2012.
↑Vgl. zum Beispiel Almut Leh: Probleme der Archivierung von Oral History-Interviews. Das Beispiel des Archivs „Deutsches Gedächtnis“. In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 1, No. 3, Dezember 2000 (Online-Fassung (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive)).
↑Almut Leh: Biographieforschung. In: Christian Gudehus, Ariane Eichenberg und Harald Welzer (Hrsg.): Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, S. 299–311.