Am „Herzogl. Gymnasium in Wolfenbüttel“ war er seinem eigenhändigen Curriculum vitae zufolge „seit dem 1. Oct. 1871 zunächst als ordentlicher Lehrer, sodann (seit dem 1. Januar 1874) als Oberlehrer“ tätig.[1] Mitte März 1881 wurde ihm als „Lehrer der Zoologie an der landwirthschaftlichen Hochschule“ Berlin vom Landwirtschaftsminister „das Prädikat Professor verliehen“.[2]
Er erforschte mumifizierte, domestizierte Meerschweinchen aus den Totenfeldern von Ancón/Peru und sammelte wichtige Daten, die er mit jenen des vom Schweizer Zoologen Johann Jakob von Tschudi (1818–1889) erforschten Wildmeerschweinchen verglich. Hierbei belegte er domestikationsbedingte Unterschiede[3] und stellte auf diese Weise wissenschaftlich die Abstammung der von den Inka gehaltenen Meerschweinchen von einer Unterart der Wildmeerschweinchen fest.[4][5][6] Im Jahr 1887 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Werke
Die geologischen Anschauungen des Philosophen Seneca. E.T. Binseil Nachfolger, Wolfenbüttel 1873.
Fossile Pferde aus deutschen Diluvial-Ablagerungen und ihre Beziehungen zu den lebenden Pferden. Ein Beitrag zur Geschichte des Hauspferdes. Parey, Berlin 1884.
Ueber die Cerviden von Piracicaba in Brasilien (Prov. St. Paulo). In: Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. s.n., Berlin 1884.
Ueber Tundren und Steppen der Jetzt- und Vorzeit: mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fauna. F. Dümmler, Berlin 1890 (archive.org).
Ueber Kreuzungen von Cavia aperea und Cavia cobaya. In: Sitzungs-Berichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. 1893, S. 249–252.
Ueber Wirbelthier-Reste von Klinge bei Cottbus. Vorläufige Zusammenstellung. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Band1, 1895, S.183–208.
Neue Funde diluvialer Thierreste von Pössneck in Thüringen. In: Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. 1899, S.99–101.
Die Priorität des Genusnamens Cricetus. In: Zoologischer Anzeiger. 1900.