Am 11. März 1938, dem Vorabend des Einmarsches der Nationalsozialisten in Österreich, unternahm Grünewald einen Selbstmordversuch (Grünewald war Jude und homosexuell[2][3]). Nach den Novemberpogromen wurde er am 14. November 1938 in das KZ Dachau verbracht, im Januar 1939 allerdings wieder entlassen. Er floh über die Schweiz nach Südfrankreich; nach Kriegsausbruch wurde er in der Fort-Carré in Antibes und im Lager Les Milles interniert, bis zum Spätsommer 1942 lebte er in Nizza. Dort wurde er von der Polizei des Vichy-Regimes festgenommen und an die SS ausgeliefert. In Auschwitz wurde er am 9. September 1942[4] ermordet.
Werke
Sein Werk umfasst vor allem Gedichtbände und Dramen.
Sonnenpeter. Ein Drama in vier Aufzügen. Verlag für Literatur, Kunst und Musik, Leipzig 1906 OCLC698991909
Mummenschanz des Todes. Heller, Wien 1909 (Gedichte). OCLC1067127909
Die Gezeiten der Seele. Erdgeist-Verlag, Leipzig 1912 (Gedichte). DNB362487898
Spiele. Drei Einakter., Meister, Heidelberg 1914. DNB361440405
Mutter. Ein Requiem. Wiener graphische Werkstätte, Wien / Leipzig / Zürich 1918. DNB573248893
Das Vöglein Süzelin. Amalthea-Verlag, Zürich / Leipzig / Wien 1918 (Gedichte). DNB36248791X
Urians Lendenschmuck. Ein Fastnachtspiel in fünf Aufzügen. Amalthea-Verlag, Zürich / Leipzig / Wien 1918 DNB573579776
Sonette an einen Knaben. Strache, Wien / Prag / Leipzig 1920. DNB573248907
Karfunkel. Neue Balladen und Schwänke. Ilf-Verlag, Leipzig / Wien / Zürich 1920. DNB573579768
Renatos Gesang. Ein Buch der Einsamkeit. P. Stern, Wien 1921 (Gedichte). DNB573579741
Pavor nocturnus. Fünf Einakter. Verlag d. Wiener Graph. Werkstätte, Wien 1921. DNB361440391
Ergebnisse. Verlag d. Wiener Graph. Werkstätte, Wien 1921 (Aphorismen). DNB361440375; Neudruck: "Ergebnisse", Aphorismen. Mit einem Nachwort von Klaus Hansen, 1995
Die Streiche des Herrn Sassaparilla. Verlag d. Wiener Graphischen Werkstätte, Leipzig / Wien 1922 (Epos).DNB579470245
Der Teufel von Wien. Mit Illustrationen von Franz Warik, 2. Auflage. Clauß, Leipzig 1922 (Gedichte). OCLC698991954
Narziss und Foningtunso. Tragikomödie in vier Akten (sechs Bildern). S. Fischer, Berlin 1926, OCLC34882082
Tröstliche Kantate. Krystall-Verlag, Wien 1928 (Gedichte). DNB361440383
Gebet um Lieder. Gedichte. Darmstädter Verlag, Darmstadt 1935. DNB573579733
Die brennende Blume. Gedichte. Krystall-Verlag, Wien 1937. DNB573579725
Sonette an einen Knaben. und andere Gedichte, verbunden mit einer Lebensdarstellung, herausgegeben von Volker Bühn (2013), ISBN 978-3-86300-064-6
Reseda. Novelle und andere Prosa, herausgegeben von Volker Bühn (2013), ISBN 978-3-86300-065-3
Es gibt Zeiten, die Anachronismen sind. Aphorismen, Fabeln, Essays., herausgegeben von Volker Bühn und Friedemann Spicker, Bochum : Brockmeyer Verlag, Mai 2016, ISBN 978-3-8196-1023-3
Giebisch/Pichler/Vancsa (Hrsg.): Kleines österreichisches Literaturlexikon. Brüder Hollinek, Wien 1948. DNB451541677
Wilhelm Kosch: Deutsches Literaturlexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3., neu bearbeitete Auflage. K. G. Saur, München / Leipzig 2003. ISBN 3-907820-00-2
Johann Willibald Nagl, Jakob Zeidler, Eduard Castle (Hrsg.): Deutsch-Österreichische Literaturgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Dichtung in Österreich Ungarn. Vier Bände. Carl Fromme, Wien 1897–1937. DNB560691890