Alexander Schleicher
Die Alexander Schleicher GmbH & Co. ist ein deutscher Segelflugzeughersteller mit Hauptsitz in Poppenhausen (Wasserkuppe) im Landkreis Fulda in Hessen. Das Unternehmen hat etwa 105 Mitarbeiter und stellt rund 90 bis 100 Segelflugzeuge im Jahr her. 65 % der Flugzeuge werden ins Ausland exportiert. GeschichteNach Ausbildung, Wanderschaft und einer Anstellung bei der Weltensegler GmbH auf der Wasserkuppe gründete der gelernte Tischler Alexander Schleicher (1901–1968)[1] 1927 das Werk in Poppenhausen. Mit einem selbstgefertigten „Hol’s der Teufel“ gewann Schleicher den Schulungswettbewerb des Rhön-Segelflugwettbewerbs 1927. Das Preisgeld bildete den Grundstock für den Erwerb eigener Werkstatträume. Auch 1928 nahm er am Rhön-Segelflugwettbewerb teil.[2] Das noch heute genutzte Gelände am Huhnrain in Poppenhausen wurde 1931 bezogen. In den Folgejahren fertigte der unter dem Namen Segelflugzeugbau „Rhön“ Alexander Schleicher firmierende Betrieb hauptsächlich Flugzeuge der Konstrukteure Alexander Lippisch und Hans Jacobs in Serie, sowie Einzelanfertigungen wie den Forschungssegler „OBS“ der Rhön-Rossitten-Gesellschaft. Das Unternehmen zählte im Jahre 1936 50 Mitarbeiter. Im Jahr 1939 waren es bereits 120 Mitarbeiter. Nach Kriegsbeginn baute die Firma weiterhin Segelflugzeuge für NSFK und Luftwaffe und diente als Reparaturbetrieb. Ab 1943 wurden sogenannte „Kunz-Schuler“, Bodenübungsgeräte, die in der Anfängerschulung eingesetzt wurden, im Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums gebaut. Nach Kriegsende durften zwischen 1945 und 1951 keine Flugzeuge mehr hergestellt werden, sodass zunächst Möbel gebaut wurden. Mit der absehbaren Wiederfreigabe des Segelflug begann man auch bei Schleicher wieder mit dem Bau von Flugzeugen. Zunächst beschränkte man sich jedoch auf Lizenzbauten, um das finanzielle Risiko für die Firma gering zu halten. Zunächst wurden bis 1955 insgesamt 34 Grunau Baby der Baureihen IIb (21 Stück) und III (13 Stück) gefertigt, sowie acht Exemplare des von Edmund Schneider neu entworfenen Doppelsitzers ES 49. Als erstes Leistungssegelflugzeug fertigte Schleicher sieben Exemplare des Condor IV, einer doppelsitzigen Version des von Heini Dittmar konstruierten Condor III aus der Vorkriegszeit. Mit der Rhönlerche I wurde 1953 das letzte von Firmengründer Alexander Schleicher persönlich konstruierte Flugzeug gefertigt. Der offene, doppelsitzige Schulgleiter blieb jedoch ein Einzelstück. Rudolf Kaiser trat 1952 als Flugzeugkonstrukteur in das Unternehmen ein. Im Jahr 1963 begann Gerhard Waibel, GfK-Flugzeuge zu entwickeln. Martin Heide erweiterte 1981 als weiterer Flugzeugkonstrukteur das Unternehmen. Die Zufahrtsstraße zum Firmengelände wurde 2003 in Alexander-Schleicher-Straße umbenannt. Gerhard Waibel trat im selben Jahre nach 39 Jahren in den Ruhestand. Viele dieser Flugzeuge waren Meilensteine der Segelflugzeug-Entwicklung und wurden für Rekordflüge verwendet, so flog zum Beispiel Hans-Werner Grosse mit der ASW 12 am 25. April 1972 von Lübeck nach Biarritz in Frankreich mit 1460 km einen neuen Strecken-Weltrekord für Segelflugzeuge. Als Werksflugplatz wird das Segelfluggelände Huhnrain bei Poppenhausen genutzt. Flugzeugtypen (ab 1952)(siehe auch: Liste von bei Schleicher hergestellten Flugzeugtypen) Einsitzer
Doppelsitzer
NamensgebungDie Namen der Flugzeugtypen werden seit der Einführung der ASW 12 stets als Akronym nach dem gleichen Muster vergeben: AS für Alexander Schleicher, gefolgt vom Anfangsbuchstaben des Namens des Flugzeugkonstrukteurs. Bei der Zahl handelt es sich um die fortlaufende Nummerierung der Flugzeugtypen. So wurden die ASK-Modelle von Rudolf Kaiser, die ASW-Modelle von Gerhard Waibel, die ASH-Modelle von Martin Heide und die ASG-Modelle von Michael Greiner entwickelt. Erst bei den Typen AS33 und AS34Me wird auf die Nennung des Konstrukteurs verzichtet, da nunmehr die Konstruktion im Team ausgeführt wird. Literatur
WeblinksCommons: Alexander Schleicher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|