Die Beschäftigungspolitik des Dritten Reichs. Ritschl argumentiert, der Aufschwung im Anschluss an die Weltwirtschaftskrise habe bereits 1932 eingesetzt und sei damit nicht der Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten zuzuschreiben. Die schnelle Rückkehr zu Vollbeschäftigung sei eine Folge der Niedriglohnpolitik Brünings gewesen, welche das Dritte Reich bruchlos fortgesetzt habe. Der Bau der Reichsautobahn hingegen habe in großem Umfang erst 1936 begonnen, als Deutschland praktisch bereits zur Vollbeschäftigung zurückgefunden habe.[4]
Konjunkturzyklen im Kaiserreich. Mit Methoden der empirischen Konjunkturforschung bestätigt Ritschl die Existenz der Gründerkrise (einer scharfen Rezession in den 1870er Jahren), die von anderen Wirtschaftshistorikern in Abrede gestellt worden war.[6]
Schriften (Auswahl)
Prices and Production. Elements of a System-Theoretic Perspective. Physica-Verlag, Heidelberg 1989, ISBN 3-7908-0429-0.
Deutschlands Krise und Konjunktur 1924–1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes-Plan und Transfersperre. Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003650-8.
(Hrsg.): Preußen im Kaiserreich. Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003699-0.
Mit Thomas Welskopp und Katja Girschik (Hrsg.): Der Migros-Kosmos. Zur Geschichte eines aussergewöhnlichen Schweizer Unternehmens. Hier und Jetzt, Baden 2003, ISBN 3-906419-64-9.
(Hrsg.): Das Reichswirtschaftsministerium in der NS-Zeit. Wirtschaftsordnung und Verbrechenskomplex (= Wirtschaftspolitik in Deutschland 1917–1990. Bd. 2). De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-046281-4.