Albert Newiger

Albert Ernst Hermann Wilhelm Newiger (* 4. Januar 1889 in Agilla,[1] Kreis Labiau, Ostpreußen; † 28. Mai 1956 in Berlin-Dahlem)[2] war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Albert Newiger trat ab 1907 in die Armee ein, wurde 1908/1909 an die Offizier-Reitschule Paderborn kommandiert[3] und diente anschließend in unterschiedlichen Positionen im ostpreußischen Ulanen-Regiment „Graf zu Dohna“ Nr. 8.[4] Mit diesem Regiment kämpfte er im Ersten Weltkrieg und nahm u. a. an der Schlacht bei Tannenberg und der Einnahme von Brest-Litowsk teil. Ab Ende 1915 folgten bis 1935 Verwendungen u. a. als Stabsoffizier im 9. (Preußisches) Reiter-Regiment[5] und Eskadronchef in unterschiedlichen Einheiten.

Ab 1935 wurde er in der deutschen Militärmission in China, welche von General von Falkenhausen geleitet wurde, eingesetzt. Er war strategischer Lehrer an der Zentralen Militärakademie in Nanjing und war später Chefberater des Chinesischen Oberkommandos.[6] Bei der Schlacht um Shanghai unterstützte er im Rahmen der militärischen Operation die Chinesische Armee.[7] Mitte 1938 wurde die Militärmission zwangsweise beendet und Newiger kehrte nach Deutschland zurück. Es folgten Verwendungen als Stabsoffizier und Regimentskommandant bei der Infanterie. Von Mitte 1941 bis September 1942 war er als Regimentskommandant mit der 71. Infanterie-Division in Stalingrad.

Im November 1942 war er im Rang eines Obersts kurzzeitig Kommandeur der 190. Infanterie-Division.[8] Anschließend war er von Mitte November 1942 bis Ende Juni 1943 Kommandeur der 112. Infanterie-Division. Anfang 1943 wurde er zum Generalmajor befördert.[9] Mit dieser Division kämpfte er um Brjansk und Orel. Im Dezember 1943 wurde er Kommandeur der aus der 52. Infanterie-Division neu aufgestellten 52. Feldausbildungs-Division. Mit der Auflösung und Überführung der Division in die 52. Sicherungs-Division übernahm er bis September 1944 deren Kommando.[10] Die Aufstellung erfolgte in Baranowicze, dessen Festungskommandant er ebenfalls wurde.[11] Anschließend wurde er nicht wieder aktiv eingesetzt und Ende Januar 1945 in den Ruhestand verabschiedet.

Newiger wurden mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Für seinen Einsatz in Stalingrad erhielt er im September 1942 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.[4]

Newiger war zweimal verheiratet. Seine erste Heirat im Jahr 1925 mit Ursula, geb. Bloy (* 10. Dezember 1903 in Wybranowo bei Hohensalza) wurde bereits Anfang 1926 aus Schuld der Ehefrau gerichtlich geschieden.[1] 1928 heiratete er Ilse-Maria, geb. von Hake (1904–1983); sie hatten mehrere Söhne.[12][13]

Einzelnachweise

  1. a b Heiratsregister des Standesamtes Marienburg/Westpreußen Nr. 99/1925.
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Band 138, C.A. Starke, 2005, S. 145. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
  3. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1908, S. 2897 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Wolf Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Truppenoffiziere, Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Waffenoffiziere im Generalsrang, Offiziere d. Kraftfahrparktruppe im Generalsrang, Ingenieur-Offiziere im Generalsrang, Wehrmachtsrichter im Generalsrang, Verwaltungsoffiziere im Generalsrang, Veterinäroffiziere im Generalsrang. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0, S. 241.
  5. Waffen-SS 9 Kavallerie-Regiment, Reichel, Kaufmann: Geschichte des Kavallerie-Regiments 9. früher 9. (Preuss.) Reiter-Begiment, vom 18. Dezember 1919 (Gründungstag) bis zum 20. April 1937: Bearb. nach den Akten des Regiments und Berichten von ehemaligen Angehörigen des Regiments im Sommer 1937. 1938, S. diverse (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Peter Harmsen: Shanghai 1937: Stalingrad on the Yangtze. Open Road Media, 2015, ISBN 978-1-5040-2509-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. David Pong: Resisting Japan: Mobilizing for War in China, 1935-1945. EastBridge, 2008, ISBN 978-1-59988-011-2, S. 76 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Samuel W. Mitcham Jr: German Order of Battle: 1st-290th Infantry Divisions in WWII. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-4654-0, S. 241 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Samuel W. Mitcham Jr: German Order of Battle: 1st-290th Infantry Divisions in WWII. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-4654-0, S. 171 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Samuel W. Mitcham Jr: German Order of Battle: 1st-290th Infantry Divisions in WWII. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-4654-0, S. 101 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Rolf Hinze: Das Ostfront-Drama 1944: Rückzugskämpfe Heeresgruppe Mitte. Motorbuch Verlag, 1987, ISBN 978-3-613-01138-0, S. 67 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Thomas Newiger: Osteoradionekrosen, Berlin, S. 46 [1]
  13. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: Zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft, Teil 1, J. Perthes, 1941, S. 161 online