Er wurde als Sohn des Orgelbauers Friedrich Kienscherf (1818–1890) in Eberswalde geboren. Dieser war ein Schüler von Carl August Buchholz in Berlin gewesen und hatte 1851 eine Werkstatt in Eberswalde gegründet. Albert übernahm diese mit seinem Bruder Hermann als H. und A. Kienscherf. Zeitweise arbeiteten dort auch die Brüder Friedrich Rudolph Paul (* 1. Februar 1858) und Bernhard Gustav Richard (* 16. September 1867; † 30. März 1942) mit. Letzterer betrieb danach eine Instrumentenhandlung im väterlichen Haus als letzter Vertreter der Familie.
1928 übernahm Karl Gerbig (* 6. Februar 1888; † 17. Januar 1971), der Schüler und lange Jahre Mitarbeiter war, das Unternehmen als A. Kienscherf Nachf., Inh. Karl Gerbig. 1965 wurde es von Ulrich Fahlberg als Eberswalder Orgelbauwerkstatt fortgeführt und besteht seit 2005 durch Harry Sander und Andreas Mähnert fort.
Albert Kienscherf war mit Berta Fielitz (* 23. Juni 1869; † 9. August 1930) verheiratet. Mit ihr ist er auf dem Waldfriedhof Eberswalde beigesetzt.[1]
Werke (Auswahl)
Die Orgelbauer Friedrich, Albert und Hermann Kienscherf bauten Orgeln und führten Umbauten und Reparaturen vor allem in der Umgebung von Eberswalde (Barnim, Uckermark) durch. Einige sind erhalten.[2] Nicht mehr erhaltene Instrumente sind kursiv gesetzt.
Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017
Elke Lang: Barocke Pracht und schlichte Schönheit. Orgeln in Brandenburg. Culturcon-Medien, Berlin 2014, ISBN 978-3-941092-35-8.
↑Ausführliche Beschreibungen der meisten Orgeln in Wolf Bergelt (Hrsg.): Orgelhandbuch Brandenburg. Bände 1–5 (Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree), auch in 26 Kienscherf-Orgeln der Orgeldatabase (niederländisch-deutsch)