Albert-Schweitzer-Schule (Kassel)

Albert-Schweitzer-Schule Kassel
Schulform Gymnasium
Gründung 1869
Adresse Kölnische Straße 89
34119 Kassel
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 19′ 2″ N, 9° 28′ 47″ OKoordinaten: 51° 19′ 2″ N, 9° 28′ 47″ O
Schüler ca. 1200 (Dezember 2024)[1]
Lehrkräfte ca. 100 (Dezember 2024)[2]
Leitung Markus Crede[3]
Website www.ass-kassel.de

Die Albert-Schweitzer-Schule Kassel (kurz: ASS) ist eines der ältesten Kasseler Gymnasien und seit 2010 Europaschule. Sie beschult die Jahrgänge fünf bis dreizehn.

Geschichte

Die Schule wurde 1869 als Realschule Erster Ordnung gegründet, als erstes Schulgebäude diente ein Gebäude in der Kasseler Wolfsschlucht. 1871 bezog die Schule ihr neues Domizil in der Schomburgstraße. Im Jahr 1877 legte Prinz Heinrich von Preußen dort seine mittlere Reife ab, seit 1882 wurde die Schule als Realgymnasium geführt. 1911 wurde ein imposanter Neubau in der Wilhelmshöher Allee bezogen. Dieses Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört; auf dem Gelände befindet sich heute die Jacob-Grimm-Schule.

Nach dem Krieg wurde der Schulbetrieb im ehemaligen Gebäude der 1945 aufgelösten Oberrealschule I in der Kölnischen Straße 89 unter dem Schulnamen Realgymnasium Kölnische Straße wieder aufgenommen. Dieses Schulgebäude wurde 1898 nach Entwürfen von Ludwig von Noël (Stadtbauamt Cassel) errichtet. 1956 wurde die Schule nach Albert Schweitzer umbenannt.[4]

Schulprofil

Die Schüler können in der fünften Klasse – alternativ zum Englischunterricht – Französisch als erste Fremdsprache erlernen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, ab der achten Klasse Fächer bilingual, also wahlweise in deutsch-englisch oder deutsch-französisch zu erlernen. Hier werden im Wechsel die Fächer Geschichte und Politik und Wirtschaft angeboten. Außerdem besteht die Möglichkeit eines Austausches mit Schulen in Frankreich und der französischsprachigen Schweiz. Die Schule unterhält zudem eine französische Bibliothek (CDI) mit einer Auswahl an französischer Literatur für alle Altersklassen und verschiedenen französische Zeitschriften.

Seiteneingang der ASS während der Prüfungen zum schriftlichen Abitur 2009 (mit Plakaten)

Ferner befindet sich an der Albert-Schweitzer-Schule das Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN), in dem Schüler aller Jahrgänge gemeinsam an wissenschaftlichen Projekten arbeiten. Das Schülerforschungszentrum Nordhessen ist eine Abteilung der Albert-Schweitzer-Schule und wird durch die Schulleitung betreut. Das hierfür ab Mai 2011 errichtete und im Juni 2012 eröffnete Gebäude[5] erhielt bereits vor der Fertigstellung Auszeichnungen für seine innovative Architektur.[6]

Auch der Ruderverein TRV ASS ist seit Jahrzehnten landes- und bundesweit erfolgreich. Die regelmäßige Teilnahme an Jugend trainiert für Olympia wurde unter anderem 2004 mit einem Sieg des Mädchen-Gig-Vierers im Bundesfinale gekrönt.

Neben Arbeitsgemeinschaften, insbesondere im Bereich Musik, und den Austauschprogrammen mit französischen und schweizerischen Schulen bietet die Schule auch einen Austausch mit England an.

Dazu bietet die ASS eine Möglichkeit zur Einbringung in Entscheidungen und Beratungen. Die Schülervertretung (SV) wird von den Schülern gewählt, hält Sitzungen mit allen Klassensprechern der Schule ab und betreibt einen Blog.

Soziales Engagement

Seit 1956 führen Schüler der Albert-Schweitzer-Schule jährlich eine Sammlung für das Blindenhilfswerk durch.

Zudem arbeitet die Schule seit 1974 mit dem Förderkreis Kooperation mit Indigenen Amazoniens e. V. zusammen. So findet seit 30 Jahren ein Schulfest unter dem Namen „RiPa“ (in Anlehnung an die unterstützen Indigene Völker Südamerikas entlang des Río Pachitea in Peru) am ersten Dezemberwochenende statt, auf dem Schulklassen Geld durch verschiedene Aktionen in und um das Schulgebäude sammeln; beispielsweise werden weihnachtliche Dinge gebastelt oder auch gebacken.

Auszeichnungen

2004 wurde die Schule mit dem Gütesiegel für „Schulen, die hochbegabte Schülerinnen und Schüler besonders fördern“, des hessischen Kultusministeriums ausgezeichnet.

2005 erhielt die ASS im Rahmen von Jugend forscht den Schulpreis der hessischen Landesregierung für besonderes Engagement.[7]

2008 wurde die Schule vom Kultusministerium zudem als CertiLingua-Schule zertifiziert.[8] CertiLingua ist nach der amtlichen Definition ein „Exzellenzlabel für mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenzen“.

Im Juni 2010 wurde die ASS als Europaschule anerkannt.[9]

2019, 2021 und 2022 gewann die Albert-Schweitzer-Schule jeweils den Schulpreis beim Wettbewerb Faszination Technik[10].

Bekannte Persönlichkeiten (Auswahl)

Lehrer
  • Klaus-Peter Haupt (1953–2023), Lehrer für Astronomie, Physik, Mathematik und Philosophie, Gründer des PhysikClubs; war selbst Schüler dieser Schule, Abitur 1972
Schüler
Commons: Albert-Schweitzer-Schule – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Unsere Schule. Albert-Schweizer-Schule Kassel, abgerufen am 18. Dezember 2024.
  2. Lehrkräfte. Albert-Schweizer-Schule Kassel, abgerufen am 18. Dezember 2024.
  3. Schulleitung. In: www.ass-kassel.de. Abgerufen am 31. Mai 2024.
  4. Julian Fiegehenn: Albert-Schweitzer-Schule. In: Kerstin Renz (Hrsg..): Kassel, deine Schulen : Ein Architekturführer (= Band 36, Schriftenreihe des Fachbereichs Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung der Universität Kassel). Kassel 2019, doi:10.17170/kobra-202008121565, S. 40–45.
  5. uni-kassel.de: Grundstein für Schülerforschungszentrum Nordhessen gelegt (Memento vom 23. Mai 2011 im Internet Archive), Pressemeldung, 20. Mai 2011, Zugriff am 5. Januar 2012
  6. hna.de: Schülerforschungszentrum erhält hessischen Preis für innovative Architektur, 4. Januar 2012, Zugriff am 5. Januar 2012
  7. Landessieger Jugend forscht gekürt. Pressemeldung des Hessischen Kultusministeriums vom 22. März 2005.
  8. Flyer „CertiLingua“ des hessischen Kultusministeriums (Memento vom 25. März 2017 im Internet Archive) (vom 24. September 2015, abgerufen am 24. März 2017)
  9. Die ASS als Europaschule, ass-kassel.de (abgerufen am 11. November 2010).
  10. Vergangene Wettbewerbe. Abgerufen am 8. Februar 2024.
  11. Kasseler Basketball-Talent Marie Reichert geht in die USA. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 9. Mai 2019, abgerufen am 30. Juli 2024.