Alan Heston

Alan Wiley Heston (geboren 1934 in Portland, Oregon) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftswissenschaftler Robert Summers und die Entwicklung des Penn World Table (PWT) bekannt wurde.[1]

Karriere

Heston erhielt im Jahr 1955 einen B.A. von der University of Oxford und anschließend im Jahr 1957 einen M.A. von der University of Washington. Seinen Ph.D. absolvierte er an der Yale University im Jahr 1962. Von 1961 bis 1962 war er Assistant Professor in Yale. Im Anschluss wechselte er an die University of Pennsylvania, wo er bis 1967 als Assistant Professor und dann bis 1977 Associate Professor arbeitete, bevor er 1977 zum Professor berufen wurde. Im Jahr 2003 wurde er emeritiert.[2]

Daneben arbeitete er als Gastdozent, als Berater für die Vereinten Nationen, die Weltbank, die International Association for Research on Income and Wealth (IARIW) sowie Herausgeber der Annals der American Academy of Political and Social Science.[2]

Er ist Mitglied der American Economic Association, der Cliometric Society und der International Association for Research in Income and Wealth.

Forschung

Seit den frühen 1960er-Jahren beschäftigte sich Heston mit der empirischen Analyse der Wirtschaft südasiatischer Länder.[3] Dabei untersuchte er beispielsweise den Kameltransport in Pakistan,[4] die Rolle der „Heiligen Kuh“, Landzersplitterung und Goldpreise in Indien.[3]

Gemeinsam mit Robert Summers (1922–2012) und Irving Kravis (1917–1992) begann er, die Veränderung makroökonomischer Daten (Bruttoinlandsprodukt, Preise, Kaufkraft) für verschiedene Länder zu sammeln, anfangs für Westeuropa, später auf globaler Ebene. Später entwickelte sich dies zum International Comparison Program (ICP) der Vereinten Nationen, das die ersten systematischen Vergleiche der Kaufkraft erzeugte. Zusammen mit Summers leitete Heston das Center for International Comparisons (CIC) der University of Pennsylvania, das diese Aufgabe übernahm. Sie erweiterten die Anzahl der Länder und entwickelten Schätzungen, mit denen sich die Bruttoinlandsprodukte verschiedener Länder vergleichen lassen. Aus diesen Arbeiten entstand der Penn World Table,[5] eine wichtige Datenbank der Außenwirtschaftstheorie.[6] Für diese Arbeit wurden Summers und Heston im Jahr 1998 als American Economic Association Distinguished Fellows ausgezeichnet.[7] Version 8 des Penn World Tables im Jahr 2013 wurde von der University of California, Davis und der Reichsuniversität Groningen veröffentlicht, Henson wirkte allerdings weiterhin als Berater.[8][9][10]

Einzelnachweise

  1. Mark Blaug, Howard R. Vane: HESTON, Alan, Wiley. In: Who's Who in Economics, S. 369–370.
  2. a b Resume of Alan W. Heston, März 2020.
  3. a b Alan Heston: Distinguished Fellow, 1998. In: The American Economic Review 89(3), Juni 1999, JSTOR:117023.
  4. Alan Heston, H. Hasnain, S. Z. Hussain, R. N. Khan: The Economics of Camel Transport in Pakistan. In: Economic Development and Cultural Change 34(1), Oktober 1985, S. 121–141, doi:10.1086/451512.
  5. Robert Summers, Alan Heston: The Penn World Table (Mark 5): An Expanded Set of International Comparisons, 1950-1988. In: Quarterly Journal of Economics 106(2), 1991, S. 327–368, doi:10.2307/2937941.
  6. Maxim Pinkovskiy, Xavier Sala-i-Martin: Newer Need Not be Better: Evaluating the Penn World Tables and the World Development Indicators Using Nighttime Lights. NBER Working Paper No. 22216, Mai 2016.
  7. Distinguished Fellows. Website der American Economic Association. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  8. R.C. Feenstra, R. Inklaar, M.P. Timmer: The next generation of the Penn World Table. In: The American Economic Review 105(10), 2015, S. 3150–3182, doi:10.1257/aer.20130954 (Working Paper, 2013).
  9. Penn World Table, econdata.com. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  10. Alan Heston: A Memoir of My Work with the International Comparison Program (ICP) and the Penn World Table (PWT). April 2017.