Die Akademie der Künste der Welt ist eine 2012 in Köln gegründete Kulturinstitution, die international ausgerichtet ist und in welche Künstler und Kulturschaffende – vor allem nichteuropäische – berufen werden. Sie ist zurückzuführen auf eine Idee des Schriftstellers Navid Kermani und des Intendanten des Hauses der Kulturen der Welt Bernd M. Scherer.[1] Ziel der Akademie ist die Förderung des interkulturellen Dialogs in der Kunst als Ergänzung zum bestehenden Kunst- und Kulturangebot der Stadt Köln.
Die Idee zur Akademie der Künste der Welt geht auf das Jahr 2007 zurück. Sie sollte zunächst 2009 und dann 2010 gegründet werden. Ihre Installation wurde aber aufgrund der schwierigen Situation des kommunalen Haushalts der Stadt Köln verschoben. Für die Umsetzung stellte der Stadtrat im Haushalt 2011 erstmals eine Million Euro bereit. Diese Summe wird jährlich fortgeschrieben. Die Projektleitung lag beim ehemaligen Leiter des Kulturamtes, Jürgen Noldt, und seinem Nachfolger im Amt, Konrad Schmidt-Werthern. Die Akademie beabsichtigt eine Kooperation mit bestehenden kulturellen Einrichtungen und vorhandenen Strukturen der Stadt. Mit Hilfe eines Stipendienprogramms werden vor allem nichteuropäische Künstler, Kunsttheoretiker, -kritiker und Kurator nach Köln eingeladen. Seit Juli 2012 ist die Akademie der Künste der Welt als gemeinnützige GmbH eine eigenständige juristische Person.
Zum Programm gehört neben einem umfangreichen öffentlichen Veranstaltungsprogramm ein Artists-in-Residence-Programm. Für einen Zeitraum von drei Monaten bis zu einem Jahr können ausgewählte Fellows in Köln leben und arbeiten. Die Akademie unterstützt ferner externe Best-Practice-Projekte in den Feldern Migration und nichteuropäischer Kunst und Migration, die dann jährlich neu ausgeschrieben werden. Kulturelle und wissenschaftliche Institutionen sowie Künstler aller Sparten und aus aller Welt können ihre Projekte einreichen, die zwingend in Köln realisiert werden müssen.
Durch Kürzungen des jährlichen Etats um 40 % auf nunmehr 600.000 EUR, beschlossen vom Rat der Stadt Köln im November 2017, ist ein inhaltlich valider Fortbestand der Akademie ernsthaft gefährdet. Einige der Akademie-Mitglieder sind deshalb bereits ausgetreten oder haben einen solchen Schritt angekündigt.[2]
ADKDW Residency
Unter dem Titel ADKDW Residency bietet die Akademie der Künste der Welt verschiedenen Stipendien und Fellowship Programme an. Ziel ist es, internationale Denkern und Denkerinnen und Künstlern und Künstlerinnen nach Köln einzuladen, um sich dort mit lokalen Akteuren und Akteurinnen zusammenzuschließen und das Potential einer interkulturellen urbanen Gesellschaft sichtbar zu machen. Damit soll internationalen Kunst- und Kulturschaffenden die Möglichkeit gegeben werden, die Region Köln und ihre Kunst- und Kreativszene intensiv kennenzulernen, Recherche zu betreiben und neue Impulse für die eigene Arbeit zu finden.[3]
Leitung
Künstlerische Leitung
Zur Präsidentin der Akademie wurde im Oktober 2012 die aus Israel stammende Schriftstellerin Galit Eilat gewählt. Bis März 2014 bestand das künstlerische Interimsteam aus Ekaterina Degot, Liza Lim und Tom Holert. Ekaterina Degot wurde im März 2014 für eine Tätigkeitsperiode von zwei Jahren zur künstlerischen Leiterin gewählt.[4] Ekaterina Degot übernahm am 1. Januar 2018 die Intendanz des Steirischen Herbstes.[5] Mitte Dezember 2017 wurde die indische Filmemacherin und Gründungsmitglied der Akademie Madhusree Dutta zur neuen Künstlerischen Leiterin berufen, die ihr Amt am 1. März 2018 antrat.[6] Sie gestaltet das künstlerische Programm der Akademie bis 2021.[7] Als ihr Nachfolger übernahm der bolivianisch-deutsche Autor, Kurator und Philosoph Max Jorge Hinderer Cruz von Januar 2022 - Mai 2023 die künstlerische Leitung.[8] Die Nachfolge ist die kuwaitische Künstlerin und Kuratorin Ala Younis, die ihr Amt ab Mai 2023 antritt.[9]
Inke Arns, Direktorin des HMKV Hartware MedienKunstVerein in Dortmund
Ute Meta Bauer, deutsche Kuratorin, Professorin und Gründungsdirektorin des Centre for Contemporary Art in Singapur
Binna Choi, südkoreanische Kuratorin
Madhusree Dutta, indische Filmemacherin und Kuratorin, Gründungsmitglied der Akademie
Ntone Edjabe, kamerunischer Journalist und DJ
Merv Espina, philippinischer Künstler und Kurator
Nanna Heidenreich, deutsche Kulturwissenschaftlerin, seit Oktober 2016 Professorin für Digital Narratives - Theory an der ifs internationale filmschule köln
Max Jorge Hinderer Cruz, bolivianisch-deutscher Autor, Herausgeber und Philosoph
Soyoung Kim (alias Jeong Kim), südkoreanische Filmemacherin und Autorin
Lawrence Liang, Autor und Rechtswissenschaftler am Alternative Law Forum in Bangalore
Maha Maamoun, ägyptische Künstlerin, Kuratorin und freie Verlegerin der Verlagsplattform Kayfa ta
Olivier Marboeuf, französischer Autor, Kritiker und unabhängiger Kurator
Nana Oforiatta Ayim, ghanaische Kunstvermittlerin, Kuratorin, und Filmemacherin