Ichmouratov ist das zweite Kind von Razima Icmouratova (Gatina) und Rafail Ichmouratov. Er wuchs in Kasan auf und studierte dort Klarinette an der Musik-Schule N3, am Kazan Music College sowie am Konservatorium Kazan und schloss sein Studium 1996 ab. Im Jahr 1993 wurde er ständiger Gastklarinettist des Tatarstan Opern- und Ballett-Theaters sowie des Symphonieorchesters Kasan und unternahm Tourneen durch Europa. 1997 nahm er in Kanada am Orford Art Centre Festival teil und begegnete dort seinem späteren Mentor, dem russisch-kanadischen Cellisten und Dirigenten Yuli Turovsky. 1998 übersiedelte er dauerhaft nach Montreal und machte seinen Master-Abschluss an der Universität Montreal.[4] Anschließend gründete er das Muczynski Trio[5] mit Luo Di-Cello und Evgenia Kirjner am Klavier, welches 2002 den 1. Preis und den Grand Award des kanadischen Nationalen Musik-Festivals sowie 2004 den 1. Preis beim 8. Internationalen Kammermusik Wettbewerb in Krakau gewann.[6]
Dirigent
2005 wurde er an der Universität Montreal promoviert und war anschließend stellvertretender Dirigent von Bernard Labadie beim Québecer Kammerorchester Les Violons du Roy.[7] Das Konzert „Russische Impressionen“ mit diesem Ensemble am 5. Dezember 2008 gewann unter Ichmouratovs Leitung den Opus Preis in der Kategorie „Bestes Konzert des Jahres“ und war gleichzeitig die Weltpremiere seines eigenen Cellokonzerts.[8] Er war von 2009 bis 2011 fester Gastdirigent des Quebec Symphony Orchestra,[9] wo er den israelischen Dirigenten Yoav Talmi unterstützte. 2011 dirigierte er als kurzfristiger Ersatz für Yuli Turovsky das I Musici de Montréal Kammerorchester bei seiner Tournee durch die USA, Brasilien und Peru.[10][11][12] Im Oktober 2011 debütierte er an Tatarstans Akademischer Oper und Balletttheater (Russland) und dirigierte dort in der Saison 2012/13 PuccinisTurandot[13] und VerdisRigoletto mit anschließender Europa-Tournee.
Kleztory
Im Jahr 2000 trat Ichmouratov der Klezmer-Gruppe Kleztory bei, in der er derzeit Klarinette spielt, komponiert und arrangiert. Im Jahr 2004 nahm Kleztory für Chandos Records (Großbritannien)[14] eine CD mit dem Kammerorchester I Musici de Montréal und Yuli Turovsky auf.[15] 2007 gewann das Album „Nomade“ den Opus Preis.[16] Das Album „Arrival“ (2014) wurde als Bestes Album des Jahres in der Kategorie traditionelle Musik von ADISQ nominiert.[17] 2012 gewann Kleztory den Klezmer Furth Preis beim Internationalen Klezmer Festival und Wettbewerb in Amsterdam und trat 2013 beim Furth Klezmer Festival auf[18][19] Mit Kleztory trat Ichmouratov als Solist außerdem auf mit dem Orchestre symphonique de Montréal,[20] dem Quebec Symphony Orchestra,[21]Les Violons du Roy[22] und dem Brüsseler Kammerorchester und unternahm Tourneen durch Kanada, USA, Brasilien, Mexiko, Costa Rica, Deutschland, Niederlande, Österreich, Rumänien und China.
Komponist
Die Musik von Airat Ichmouratov wurde von einer Vielzahl von Ensembles und Musikern weltweit aufgeführt, unter anderem von Maxim Vengerov,[23]Jonathan Crow, Andrew Wan, Eric Paetkau, Alexis Hauser, Jean Francois Rivest, Alexandre Da Costa, Alain Trudel, Stephane Laforest, Andre Moisan, Mark Simons Yegor Dyachkov, Max Pollak, Stephane Tetreault, Sasha Mirkovic & Ensemble Metamorphosis (Serbien), Quebec Symphony Orchestra,[24]Orchestre Métropolitain,[25] Taipei Symphony Orchestra,[26] Les Violons du Roy, Orchestra London, Longueuil Symphonie Orchester, New Orford Streichquartett,[27] Yuli Turovsky & I Musici de Montréal, 13 Strings (Ottawa), Tatarstan Staats-Symphonie Orchester (Russland), La Primavera Kammerorchester, Alcan Quartett,[28] Molinari Quartett,[29] Orford Camerata Ensemble und Sinfonia Toronto,[30]
Ichmouratov wurde 2012 beim Concerts Aux Îles du Bic (Kanada) zum festen Gastdirigenten ernannt,[31] 2013 zum Komponisten des Sommers vom Orford Arts Centre (Kanada)[32] und im Jahr 2015 zum Sommer-Komponisten am 17e Édition des Festival Classique des Hautes-Laurentides (Kanada).[33] Ichmouratov ist seit 2010 Gastkomponist des Canadian Music Centre.[34]
Diskografie
Klezmer music, Kleztory (2002)
Barber, Copland, Britten, Bruch, Kasan Kammerorchester La Primavera, Ak Bars (2002)[35]
Klezmer, Kleztory, Yuli Turovsky & I Musici de Montreal Chamber Orchestra, Chandos Records (2004)
Nomade, Kleztory, Opus Award winner 2007, Amerix (2007)[36]
Shostakovich, Weinberg, Ichmouratov, I Musici de Montreal Chamber Orchestra, Analekta (2008)[37]
Symphonique, Le Vent du Nord et Quebec Symphony Orchestra, CBC (2010)[38]
Carte Postale, Alcan Quartet, ATMA Classique (2011)[39]
Beethoven, Violin Concerto (cadenzas by Ichmouratov), Symphony No. 7, Alexandre Da Costa, Taipei Symphony Orchestra, Warner Classics (2013)[40]
Arrival, Kleztory, Amerix (2014)
Tales from the Dinarides, Michael Bridge, Guillaume Tardif, Kornel Wolak, Wirth Institute (2017)
Klezmer Dreams, Andre Moisan, Jean Saulnier and Molinari Quartet, ATMA Classique (2017)[41]
Melodies of Nations, Romic – Moynihan Duo, Hedone Records (2017)
Letter From an Unknown Woman, Three Romances for Viola, Concerto Grosso No. 1 – Belarusian State Chamber Orchestra, Evgeny Bushkov – Chandos (2019)[43]
Youth' Overture, Maslenitsa Overture, Symphony, Op.55 'On the Ruins of an Ancient Fort' – Orchestre de la Francophonie, Jean-Philippe Tremblay – Chandos (2020)[44]