Aggregationsprinzip

Das Aggregationsprinzip ist ein Konzept in der Sozialpsychologie, das sich auf die Übereinstimmung zwischen Einstellung und Verhalten bezieht. Es besagt, dass globale Verhaltensmuster, die eine Vielzahl von Situationen und Zeitpunkten umfassen, besser mit Hilfe globaler Einstellungsmaße vorhergesagt werden können als einzelne Verhaltensweisen.[1]

Hintergrund

In einer Untersuchung von Weigel und Newman (1976) wurde festgestellt, dass globale Maße der Religiosität besser geeignet sind, um langfristige religiöse Verhaltensweisen vorherzusagen, als spezifische Verhaltensweisen wie der Kirchenbesuch am nächsten Sonntag.[1] Dieses Prinzip wird häufig in der psychologischen Forschung angewendet, um die Reliabilität und Validität von Eigenschaftsmessungen zu erhöhen.[2]

Anwendung

Das Aggregationsprinzip wird verwendet, um die Genauigkeit von Messungen zu verbessern, indem viele einzelne Messungen aggregiert werden. Dies kann durch die Mittelung über parallele Items eines Tests, verschiedene Situationen, Beobachter, Reaktionen oder Zeitpunkte erreicht werden.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Russell H. Weigel, Lee S. Newman: Increasing attitude-behavior correspondence by broadening the scope of the behavioral measure. In: Journal of Personality and Social Psychology. Band 33, Nr. 6, Juni 1976, ISSN 1939-1315, S. 793–802, doi:10.1037/0022-3514.33.6.793 (apa.org [abgerufen am 31. Dezember 2024]).
  2. a b Dirk Wentura, Markus Pospeschill: Exploratorische Faktorenanalyse und Skalenanalyse. In: Multivariate Datenanalyse. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-531-17118-0, S. 145–164, doi:10.1007/978-3-531-93435-8_10 (springer.com [abgerufen am 31. Dezember 2024]).