Advanced Power Reactor 1400Der Advanced Power Reactor 1400 (APR-1400) ist ein südkoreanischer Druckwasserreaktortyp, der den vormaligen Standardtyp OPR-1000 ersetzt. Der Reaktor ist auf eine thermische Leistung von 4000 MW bei einer elektrischen Leistung von 1455 MW ausgelegt (Wirkungsgrad von 36 %). Er gilt als fortgeschrittener KKW-Typ der Generation III.[1] EntwicklungDer APR-1400 basiert auf dem amerikanischen Design System 80 von Combustion Engineering. Der Entwurfsprozess begann 1992/94 als Korean Next Generation Reactor bei der Korea Hydro & Nuclear Power.[2] Technische MerkmaleDer Reaktorkern besteht aus 241 Brennelementen, 93 Steuerstäben und 61 Messstäben. Der Brennstoff (Urandioxid) ist auf durchschnittlich 2,6 % angereichert. Bis zu 30 % des Kerns können auch mit MOX-Brennelementen beladen werden. Der Abbrand beträgt bis zu 55 GWd/t Brennstoff. Die APR-1400-Reaktoren sind für eine Laufzeit von 60 Jahren ausgelegt. Die beiden Kühlkreisläufe sind redundant ausgelegt. Die Dampferzeuger mit je 13.102 Röhren bestehen aus der Superlegierung Inconel 690 und beinhalten Speisewasservorwärmer. Der APR-1400 verfügt nicht über einen Core-Catcher. StandorteDerzeit sind in Südkorea zwei Blöcke dieses Typs beim Kernkraftwerk Kori in Betrieb und zwei zusätzliche Blöcke (Shin-Kori 5 und 6) in Bau.[3] Beim Kernkraftwerk Hanul ist ein Block in Betrieb und einer im Bau (Shin-Hanul-1 und Shin-Hanul-2), die Planung zweier weiterer Blöcke (Shin-Hanul-3 und Shin-Hanul-4) wurde 2017 ausgesetzt und deren Planungs- und Baubeginn jetzt für das Jahr 2024 angekündigt.[4] In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden weitere 4 Blöcke als Kernkraftwerk Barakah errichtet, die ersten 3 gingen zwischen April 2021 und Februar 2023 in Betrieb.[5][6] Der vierte wurde im Dezember 2023 mit Brennstoff beladen.[7] Im April 2022 machte Korea Hydro and Nuclear Power Polen ein Angebot zum Bau von sechs APR-1400, die ab 2033 in Betrieb gehen sollen.[8] Im Oktober 2022 wurde eine Absichtserklärung für den Bau eines Kernkraftwerks in Patnow unterzeichnet.[9] Kurz zuvor reichte Westinghouse vor einem US-Gericht Klage gegen KHNP und KEPCO ein und argumentierte, dass der Export des APR-1400 nur mit dem Einverständnis von Westinghouse stattfinden dürfe.[10] Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
|