Adolf RiedlinAdolf Riedlin (* 3. April 1892 in Laufen bei Sulzburg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald; † 9. September 1969 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Maler. LebenGeboren in einer Bauern- und Winzerfamilie[1] als mittlerer von drei Brüdern[2], absolvierte Adolf Riedlin nach der Schule zunächst eine handwerkliche Ausbildung als Maler in Freiburg, die er 1910 mit der Gesellenprüfung abschloss. Ab 1911 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Es folgten 1912/13 zwei Semester an der Großherzoglichen Kunstschule Karlsruhe als Schüler von Professor Walter Georgi. Danach arbeitete Adolf Riedlin selbstständig als Kirchenmaler. 1914 wurde Riedlin Soldat, im September 1914 wurde er schwer verwundet, bis zum Kriegsende kam er erneut zum Fronteinsatz. Von 1919 bis 1920 war er Schüler von Adolf Hölzel an der Stuttgarter Kunstakademie. Riedlin war von Hölzel beeindruckt: dieser gilt heute als einer der Wegbereiter der abstrakten Malerei und befasste sich noch vor Wassily Kandinsky mit abstrakten Gestaltungen. Ab 1921 sammelte Riedlin Erfahrungen als freier Maler und siedelte 1924 nach Baden-Baden um, wo er sich der Porträtmalerei widmete. 1926 kehrte er nach Laufen zurück. Bei einem fünfmonatigen Aufenthalt in Paris 1928 wurde er von den Surrealisten und vom Kubismus geprägt. Ab 1930 wohnte Riedlin in Basel, um 1933 erneut nach Laufen zurückzukehren. 1937 siedelte er nach Freiburg i. Br. über. 1940 musste er erneut Kriegsdienst leisten und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1946 nahm er wieder seinen Wohnsitz in Freiburg i. Br., wo er 1969 verstarb. Riedlin war Mitglied der Künstlergruppe Badische Secession.[1] WerkAdolf Riedlin war einer der ersten Maler Badens, die nicht gegenständlich malten: Seine Darstellungen von Markgräfler Landschaften und Menschen im Stil des expressiven Realismus brachten ihm die Ächtung der nationalsozialistischen Kulturpolitik ein. 1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus den Städtische Sammlungen Freiburg im Augustinermuseum nachweislich vier seiner Arbeiten beschlagnahmt und danach zerstört.[3] Andererseits wurde ein 1937 entstandenes Fresko von ihm im Gemeinschaftsraum des Freiburger Gaswerkes, welches eine Arbeiterkolonne mit Hitlergruß zeigte, nach dem Krieg zur Entnazifizierung dahin abgeändert, dass man die erhobenen Hände mittels Übermalung in eine normale Stellung brachte.[4] Auch die in der 1953/54 gebauten Freiburger Lortzingschule erhaltenen Wandmalereien verblüffen den heutigen Betrachter durch die NS-typische Motivwahl der Rossebändiger, nackte Männer auf wilden Pferden reitend im Treppenhaus einer Grundschule. Ungeschützt der Witterung ausgesetzt und frei zugänglich ist heute ein unter Denkmalschutz stehendes Fresko Riedlins über dem Mundloch eines ehemaligen Eisenerzstollens am Freiburger Schönberg, das zwei Bergarbeiter darstellt.[5][6][7] Auch hier tritt im Motiv seine Anbiederung an das Nazi-Regime wieder hervor, nur die damals vermutlich mutige Farbauswahl und die Auflösung des Bildes erinnern noch düster an den einstmals vermuteten Wegbereiter der Badischen Abstraktion. 1937 als "entartet" beschlagnahmte und vernichtete Werke
Ausstellungen
GedenkenRiedlin-Zimmer in seinem Elternhaus in Laufen, Ortsteil von Sulzburg.[1] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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