Acajutiba, amtlich Município de Acajutiba, Aussprache [ɐkaˈʒuˈt͡ʃibɐ], ist ein Munizip im BundesstaatBahia, Brasilien. Die Bevölkerung wurde zum 1. Juli 2021 auf 15.214 Einwohner geschätzt, die Acajutibenser genannt werden und auf einer Gemeindefläche von rund 181,5 km² leben.[1]
Acajutuba entstammt den Tupí-Sprachen und setzt sich aus akaîu (Cashew) und tyba (Ansammlung) zusammen.[2] Der Name wurde erst 1937 für das ehemalige Dorf Cajueiro (Cashewbaum) gebildet.[3]
Die Gemeinde hat tropisches Klima, Aw nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 24,7 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 766 mm im Jahr. Im Südsommer fallen in Acajutiba etwas weniger Niederschläge als im Südwinter.[5]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge
Aus der Zeit der Provinz Bahia ist nichts über den Ort bekannt. Erst ab 1907 wird anlässlich des Baus einer Eisenbahnstrecke und eines Bahnhofs in der kleinen Siedlung Cajueiro der Name erwähnt, die zum ehemaligen Munizip Vila Rica gehörte. Um 1914 hatte der Ort weniger als 20 Häuser.[6] Das Gebiet von Vila Rica ging in Espanada auf, damit auch das Areal von Cajueiro, das 1937 zum Distrikt von Esplanda wurde.[7] Durch das staatliche Dekret Nr. 141 vom 31. Dezember 1943 wurde der Distrito de Cajueiro umbenannt in Distrito de Acajutiba. Durch das Gesetz Nr. 505 vom 26. November 1952 wurde Acajutiba aus Esplanda ausgegliedert und erhielt Stadtrechte.
Die Exekutive liegt bei einem Stadtpräfekten (Bürgermeister), die Legislative bei einem Stadtrat (Câmara Municipal). Bei der Kommunalwahl 2016 wurde Alexsandro Menezes de Freitas des Movimento Democrático Brasileiro (MDB) für die Amtszeit von 2017 bis 2020 zum Stadtpräfekten gewählt.[9] Er wurde bei der Kommunalwahl 2020 mit 61,03 % oder 5641 der gültigen Stimmen für die Amtszeit von 2021 bis 2024 wiedergewählt.[10]
Liste der Stadtpräfekten
Nach der Stadtrechtsverleihung 1952 gab es folgende Stadtpräfekten:
1. Euvaldo Ferreira Lima (1954), er schied bereits nach 6 Monaten aus dem Amt
2. Hostílio Freire de Novaes (1954–1956)
3. Altino Calazans de Souza (1956–1958)
4. Odysseus Ramos da Silva (1958–1962)
5. Adauto Motta Brito (1962–1966)
6. Pedro Almeida Guimarães (1966–1970)
7. Adauto Motta Brito (1970–1972)
8. Alcides Pereira de Aguiar (1972–1975)
9. José Antonio de Souza Santos (1976–1982)
10. José Gustavo de Oliveira (1982–1988)
11. José Antonio de Souza Santos (1989–1992)
12. José Gustavo de Oliveira (1993–1996)
13. José Luiz Mendes de Brito (1997–2000)
14. José Luiz Mendes de Brito (2001–2004)
15. Jacob Lins Dantas (2004–2004)
16. Antonio Carlos Mendes de Brito Filho (PFL) (2005–2008)
17. Alexsandro Menezes de Freitas (PMDB) (2009–2012)
18. José Luiz Mendes Brito (PTC) (2013–2016)
19. Alexsandro Menezes de Freitas (2017–2020)
20. Alexsandro Menezes de Freitas (2021–2024)
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
Stadt
Land
1960
9.456
3.889
5.567
1970
9.870
5.896
3.974
1980
11.535
6.648
4.887
1991
12.894
9.728
3.166
2000
14.322
12.184
2.138
2010
14.830
12.786
2.044
2021
15.214
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) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[13]
Das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 2020 den Faktor 1,8 des brasilianischen Mindestlohns (Salário mínimo) von R$ 1.045 = R$ 1.881 (2020: rund 398,77 €).
Der Index der menschlichen Entwicklung für Städte, abgekürzt HDI (portugiesisch: IDH-M) lag 1991 bei dem sehr niedrigen Wert von 0,285, im Jahr 2000 bei dem niedrigen Wert von 0,422. Der Index der menschlichen Entwicklung wurde mit 0,582 für 2010 weiterhin als niedrig eingestuft.[14]
HDI-Entwicklung
Jahr
Punkte
1991
0,285
2000
0,422
2010
0,582
Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2019 R$ 8.380,48, das Bruttosozialprodukt der gesamten Gemeinde R$ 127.039,72 (mal Tausend).
2020 waren 877 Personen oder 5,8 % der Bevölkerung als im festen Arbeitsverhältnis stehend gemeldet. 2010 hatten 53 % der Bevölkerung ein Einkommen von der Hälfte des Minimallohns.[15]
Verkehr
Erreichbar ist der Ort über die Landesautobahnen BA-233 und BA-398.
↑Eduardo de Almeida Navarro: A toponímia indígena artificial no Brasil: uma classificação dos nomes de origem tupi criados nos séculos XIX e XX. In: Revista Letras Raras. Band9, Nr.2, 2020, ISSN2317-2347, S.262 (academia.edu).
↑Alex Freitas 15, Website Eleições 2016. Abgerufen am 24. Mai 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Acajutiba. In: com.br. CNN Brasil, abgerufen am 28. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.190 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 28. August 2022]).
↑IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S.152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0MB; abgerufen am 17. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).