A Pyrrhic Existence
A Pyrrhic Existence (englisch Eine Pyrrhusexistenz) ist ein Album der britischen Funeral-Doom-Band Esoteric. GeschichteEntstehungA Phyrric Existence erschien als erstes neues Album der Band nach acht Jahren. Den langen Zeitraum seit der Veröffentlichung von Paragon of Dissonance im November 2011 erläuterte der Sänger und Gitarrist Greg Chandler als Resultat der Lebensumstände der Musiker und sich verändernder Prioritäten im Alltag. So verwies er auf Partnerschaften, Familien und berufliche Verpflichtungen.[1]
– Greg Chandler zitiert nach Marcel Hubregtse von Arrow Lords of Metal[1] Dabei bestand die Band in der Konstellation des letzten Albums fort. Neben Chandler gehörten zum Zeitpunkt der Aufnahme und Veröffentlichung der Bassist Mark Bodossian und der Schlagzeuger Joe Fletcher zur Gruppe. Als weitere Gitarristen waren seit der Veröffentlichung von Paragon of Dissonance Jim Nolan und Gordon Bicknell, der wieder als vollwertiges Bandmitglied geführt wurde, aktiv. Das Songwriting der Gruppe folgte erneut keinem konstanten Muster. So entwickelten Bicknell und Chandler das Stück Culmination während des gemeinsamen Probens und Jammens. Die Rohfassung wurde von den weiteren Musikern experimentierend erweitert und verändert. Andere Stücke wurden von einzelnen Personen annähernd abgeschlossen verfasst und von den weiteren Musikern nur um deren eigenen instrumentalen Klang ergänzt. Als Grundsatz behielt die Band bei immer gemeinsam an Songs zu arbeiten, mit der Musik zu experimentieren und diese zu entwickeln, als einzelne Person sowie gemeinsam während des Probens.[1]
– Greg Chandler zitiert nach Marcel Hubregtse von Arrow Lords of Metal[1] Als die Band das Songwriting abgeschlossen hatte buchten die Musiker das Studio. Dabei behielt Esoteric die Gegebenheiten der vorherigen Aufnahme und der Veröffentlichung bei. In Chandlers Priory Recording Studios spielte die Band das Album von April bis Mai 2019 ein. Chandlers übernahm die Aufgaben des Tontechnikers und zeichnete auch für Abmischung und Mastering der Aufnahme verantwortlich.[1] Albuminformationen
Veröffentlicht wurde A Pyrrhic Existence am 8. November 2019 in Kooperation mit den Label Season of Mist als CD und als LP. Das Album enthält sechs separate Stücke mit einer Gesamtspielzeit von 1:38:15 Stunden verteilt auf zwei CDs oder drei Langspielplatten. Für die GUS lizenziert erschien das Album als CD über Satanath Records, einem neuen Vertragspartner. A Pyrrhic Existence ist damit, sofern das ursprünglich als EP veröffentlichte Metamorphogenesis und die Wiederveröffentlichung der Demoaufnahme Esoteric Emotions – The Death of Ignorance im Jahr 2017 über Aesthetic Death Records, wie von der Band gepflegt, als Alben gerechnet werden, das achte Studioalbum der Band. Inhalt, Titel und GestaltungIhrer Grundthematik, der introspektiven Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche führte die Band auf A Pyrrhic Existence fort. Das Album verfolgt jedoch, wie die vorherigen Veröffentlichungen, kein einheitliches Konzept, sondern eine lose Ausrichtung, bei der der „Zusammenbruch der Psyche“ im Zentrum steht und auf die die wiederkehrenden Themen innerhalb der Texte „Tod, Leiden, Tragödie und Lügen“ einwirken. Auch der auf den Begriff des Pyrrhussieg anspielende Titel des Albums steht in einem ergänzenden Kontext und soll darauf verweisen, dass Existenz und Überlebenden den Menschen so viel Verwüstung und Leid zufügt, „dass es einer Niederlage gleichkommt.“[1]
– Greg Chandler zitiert nach Marcel Hubregtse von Arrow Lords of Metal[1] Auch die Gestaltung verweist auf den zentralen Komplex um den „Zusammenbruch der Psyche“. So sind auf dem Coverbild vier kleine und eine große Figur abgebildet. Die zentrale Hauptfigur repräsentiert den Zusammenbruch der Psyche, während die kleineren, um diese arrangierte Figuren, die benannten Themen abbilden sollen.[1] Mit der freischaffenden Künstlerin Lisa Schubert wurde eine neue Künstlerin für die Gestaltung gewählt, derweil das Motiv diesmal weniger abstrakt als vorherige Cover der Gruppe gewählt wurde. Die Aufbereitung der Grafiken übernahm erneut Mauro Berchi von Ras Algethi. StilA Pyrrhic Existence wird als „erdrückend langsamer Funeral Doom“ beschrieben.[2] Dabei führe die Gruppe die Idee eines „vom Progressive und Psychedelic Rock der 70er Jahre beeinflussten Funeral Doom“ fort,[3] entwickelt diese jedoch auch zu einem dynamischeren und vielschichtigeren Stil, „in dem Funeral Doom nicht mehr das […] Maß aller Dinge ist, sondern die […] Basis bietet, um […] zu wachsen.“[4]
Das Album ist überwiegend in einem langsamen Tempo gehalten. Die Stücke entfalten und entwickeln sich über die Spieldauer von jeweils mindestens fünfzehn Minuten. Dabei arrangiert die Band Schichtweise dunkle Verzerrungen und Effekte.[6] Die sechs Stücke, von denen eines ein Ambient-Zwischenspiel ist, sind variieren die anfängliche Stimmung mit einer fortlaufenden Dynamik zwischen ruhigen donnernd Teilen. Neben einer hellen Soli präsentierenden Leadgitarre wird ein Riffing gestellt, dass als teils disharmonisch,[7] wahrgenommen wird.[8] Chandlers Growling erscheint tiefer als auf vorherigen Alben, zugleich bleiben gelegentliche Screams erhalten.[9] WahrnehmungA Pyrrhic Existence erhielt international als gelungenes Comeback und weiterer Klassiker der Band teilweise hohes Lob.[10][11] Kritisiert wurde andererseits, dass die Gruppe Potenzial verstreichen ließe über ein ausuferndes und gelegentlich fahriges Songwriting, „das gestrafft und weniger ausufernd locker anderthalb bis zwei Punkte mehr wert wäre.“[7]
An anderer Stelle wurde das Album rundum gelobt. A Pyrrhic Existence sei eine weitere Verkörperung der Esoteric-Erfahrung „ein riesiger kompromissloser Berg des Elends, auf dem vielleicht etwas Erleichterung gefunden wird.“[12] Das Album sei eines „das Standards setzt“,[13] „das kreative Potential des Genres“ aufweise.[14] Für das Tracks Magazine hieß es, A Pyrrhic Existence sei „trotz seiner Länge zu einem atmosphärisch unglaublich dichten Album geworden, welches aber eine tiefergehende Auseinandersetzung des Hörers voraussetzt“.[15] Auf das Album und dessen thematische Basis hin ausgerichtet wurde der Dualismus aus Kreativität und Thematik gelobt. „Trotz all der vertonten Schwere, dem Setting, sich hier mit den dunklen Seiten des menschlichen Wesens, der Psyche und der harten Realität auseinander zu setzen, [läge] ein in seiner Spielfreude so überzeugendes Album vor, dass es ein Genuss [sei], dieses zu hören“ schrieb Klaus Porst für Plattentest.de.[16]
WeblinksEinzelnachweise
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