Der A1B wurde von Bechtel als Nachfolger für den A4W entwickelt, der in den Flugzeugträgern der Nimitz-Klasse eingesetzt wird.[1] Die Schiffe der Nimitz-Klasse sind für eine Lebensdauer von 49 Jahren ausgelegt, die in drei Zeiträume unterteilt ist: 2 jeweils 23-jährige Einsatzperioden, die von einem 3-jährigen Aufenthalt im Trockendock unterbrochen werden. Während des Werftaufenthalts wird der Reaktor mit neuen Brennelementen bestückt und es werden Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt.[4]
Die Flugzeugträger der Gerald-R.-Ford-Klasse sind für eine Lebensdauer von 50 Jahren ausgelegt. Wie die A4W der Nimitz-Klasse sollen die A1B-Reaktoren zur Mitte der geplanten Lebensdauer des Flugzeugträgers mit neuen Brennelementen versehen werden. Die beiden A1B-Reaktoren liefern die 2,5[2] bzw. 3[1][5]-fache elektrische Leistung ihrer Vorgänger. Die zusätzliche elektrische Leistung soll Anforderungen abdecken können, z. B. neue Bordsysteme wie EMALS bzw. zukünftige Waffensysteme wie Energiewaffen, die auf der Nimitz-Klasse noch nicht zum Einsatz kamen.[1]
Wie alle von der US Navy gegenwärtig verwendeten Reaktoren ist der A1B ein Druckwasserreaktor.[6] Laut WNA verfügt er über eine thermische Leistung von ca. 700 MW und wird mit hochangereichertem Uran betrieben.[7]
Hochangereichertes Uran (HU)
Der Anreicherungsgrad des verwendeten hochangereicherten Urans (HU) wird mit mehr als 93 % angegeben.[8][9] Die Verwendung von HU ist umstritten. 1994 wurde die Verwendung von nicht-waffenfähigem Uran für die US Navy vom Office of Naval Nuclear Propulsion (ONNP) aufgrund der zahlreichen Nachteile zurückgewiesen. Die Zeitspanne, die z. B. der Reaktor der Virginia-Klasse ohne Austausch der Brennelemente betrieben werden kann, würde bei Verwendung von Uran mit einem Anreicherungsgrad von 20 % von 33 Jahren auf nur noch 7,5 Jahre zurückgehen.[8] 2014 kam eine Studie des Energieministeriums zum selben Ergebnis. Ein Flugzeugträger der Ford-Klasse würde zwei statt eines einzigen Wechsels der Brennelemente benötigen, was entsprechend höhere Kosten nach sich ziehen würde.[10]
Obwohl die USA die Anreicherung von Uran für die Reaktoren der Marine im Jahr 1992 (bzw. 1991)[8] beendet haben, verfügen sie über einen ausreichenden Vorrat bis über das Jahr 2050 hinaus. 2005 gaben sie bekannt, dass 160 t HU aus Atomwaffen für die Reaktoren der Marine verwendet würden.[11]
Weblinks
A1B reactor. military.wikia.com, abgerufen am 18. Oktober 2015 (englisch).