5. Klavierkonzert (Prokofjew)

Das Klavierkonzert Nr. 5 in G-Dur, opus 55 von Sergei Prokofjew wurde Ende 1931 komponiert. Die Uraufführung erfolgte am 31. Oktober 1932 in Berlin mit den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler. Als Solist spielte der Komponist selbst, wie bei fast allen Uraufführungen seiner Konzerte.[1]

Musik

Nachdem Prokofjew sein 4. Klavierkonzert vollendet hatte (ein Auftragswerk nur für die linke Hand und Orchester, welches von seinem Auftraggeber Paul Wittgenstein abgelehnt wurde), beschloss er, ein neues Klavierkonzert zu schreiben, wieder für zwei Hände und Orchester. Mit seinen fünf Sätzen entspricht das Konzert nicht der klassischen drei- oder viersätzigen Konzertform, weshalb der Komponist das Werk ursprünglich als Musik für Klavier und Orchester bezeichnen wollte. Prokofjews guter Freund Mjaskowski überzeugte ihn, die Komposition als Klavierkonzert zu bezeichnen.

Die Spieldauer beträgt etwa 22–25 Minuten. Die fünf Satzbezeichnungen lauten:

  1. Allegro con brio (4–5 min)
  2. Moderato ben accentuato (3–4 min)
  3. Toccata: Allegro con fuoco (1–2 min)
  4. Larghetto (6–7 min)
  5. Vivo (5–6 min)

Besonders der erste und dritte Satz zeugen von Strawinskys Einfluss. Der zweite und vierte Satz weisen altrussische folkloristische Themen auf.[2]

Prokofjew selbst rechnete das Konzert später unter den „fünf Grundlinien“ seines Schaffens der „motorischen“ zu.[3] Aus diesem Charakter der Komposition ergeben sich vor allem in den schnellen Sätzen hohe spieltechnische Anforderungen an den Solisten.[4]

Besetzung

Holzbläser:

zwei Querflöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte

Blechbläser:

zwei Hörner, zwei Trompeten, zwei Posaunen

Schlagwerk:

Pauke, Große Trommel, Kleine Trommel

Streicher:

Violinen, Bratschen, Celli, Kontrabässe

Diskographie

Neben den Gesamtaufnahmen von Alexander Toradse, Waleri Gergijew, Wladimir Aschkenasi und André Previn gibt es unter anderem Einspielungen von Swjatoslaw Richter und Nikolai Demidenko.

Einzelnachweise

  1. Klavierkonzert Nr. 5 in G-Dur, op. 55. Hyperion Records Limited, 1988, abgerufen am 9. April 2018 (Werkbeschreibung).
  2. Barbara Nissman: The Many faces of Prokofiev – As seen through his piano concertos. Serge Prokofiev Foundation, abgerufen am 9. April 2018 (englisch).
  3. Guido Waldmann: Prokofieff, Sergei Sergejewitsch. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 10 (Oper – Rappresentazione). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1962, DNB 550439609, Sp. 1647–1653, hier Sp. 1650 unten.
  4. Dietmar Holland: Die fünf Klavierkonzerte. In: Attila Csampai, Dietmar Holland (Hrsg.): Der Konzertführer. Orchestermusik von 1700 bis zur Gegenwart. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Wunderlich bzw. Rowohlt Verlag, Reinbek 1996, ISBN 3-8052-0450-7, S. 1017–1023, hier S. 1023: „Die Fingerakrobatik des Solisten wird aufs äußerste herausgefordert.“