306. Infanterie-Division (Wehrmacht)
Die 306. Infanterie-Division (Wehrmacht) war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie bestand vom November 1940 bis zu ihrer Vernichtung im August 1944 bei der Heeresgruppe Südukraine und wurde schließlich am 9. Oktober 1944 formell aufgelöst. GeschichteAufstellungDie Division wurde im November 1940 aus je einem Drittel der 86. ID, der 291. ID sowie dem Feldrekruten-Bataillon 129 aufgestellt. Besatzungstruppe BelgienAb April 1941 wurde sie bei der 15. Armee in Belgien als Besatzungstruppe verwendet, wo sie die nächsten 1½ Jahre verblieb. Verlegung an die OstfrontNach Einschließung der deutschen 6. Armee bei Stalingrad versuchten sowjetische Panzerverbände Anfang Dezember 1942, die auf den unteren Don und Tschir zurückgedrängte deutsche Abwehrfront in Richtung auf Rostow zu durchstoßen und danach den deutschen Truppen im großen Donbogen den Rückzug abzuschneiden. Um dieses zu verhindern, wurden bereits erheblich geschwächte Einheiten in aller Eile neu gegliedert. Am Tschir entstand die Armeeabteilung Hollidt. Zu deren Verstärkung sollte die 306. Infanterie-Division dienen. Der Kommandeur Georg Neymann hatte am 20. November 1942 die 306. ID in Belgien (de Haan) von Generalleutnant Hans von Sommerfeld, der aus Altersgründen ausschied, für den Russlandeinsatz übernommen. Erste Verbände der 306. ID trafen dort nach Bahntransport am 16. Dezember 1942 auf dem Bahnhof von Morosowskaja und Millerowo ein, weitere Verbände am 20. Dezember 1942 um Mitternacht. Diese Soldaten marschierten sogleich bei -28°C und scharfem Ostwind sowie erheblichem Neuschnee in nördlicher Richtung bis in das Dorf Grusinow. Frühmorgens wurden sie mit Lastwagen und Frontbussen sehr nahe an die dortige Hauptkampflinie herangeführt. Wenige Tage zuvor waren drei gut ausgerüstete russische Armeen zum Angriff angetreten und hatten binnen kürzester Zeit die Verteidigungslinien an vielen Stellen durchbrochen. Die Einheiten der 306. ID wurden in Marsch gesetzt, um den Vormarsch des Gegners bei Nishnij-Astachow und Panomarew aufzuhalten. Hier wurde besonders der 22. Dezember 1942 zu einem sehr verlustreichen Tag: Nach heftigem Trommelfeuer rollten zahlreiche sowjetische Panzer heran und vernichteten die Stellungen. Gegen Abend konnten sich die Reste der Einheiten in Richtung Morosowskaja zurückziehen. Südlich von Nishnij–Astachow, etwa bei Werchne–Swetschnikow, wurde die 306. ID vernichtend geschlagen. Das tiefverschneite und deckungslose Gelände, hügelig durchzogen von Balkas, erschwerte den geordneten Rückzug. Sanitätsfahrzeuge und Verbandsplätze gerieten unter Artillerie- und Panzerbeschuss. In den Wirren des Angriffs fanden sehr viele Soldaten den Tod, ohne dass es von den eigenen Kameraden bemerkt wurde; viele Soldaten gelten seitdem daher als vermisst. Die 306. ID – insbesondere das unterstellte Infanterie-Regiment 580 – wurde in kürzester Zeit aufgerieben. Die Gruppe Hollidt musste sich nach Süden in Richtung Gnilaja-Abschnitt absetzen. Eingliederung der Reste der 328. IDAm 2. November 1943 wurde die Division durch die Reste der aufgelösten 328. Infanterie-Division aufgefüllt. VernichtungDie Division wurde im August 1944 bei der Heeresgruppe Südukraine vernichtet. AuflösungAm 9. Oktober 1944 wurde die Division formell aufgelöst. Personen
Gliederung
Literatur
Weblinks
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