Emir Muhammad VI. von Granada verliert den Machtkampf gegen seinen von den Meriniden in Marokko unterstützten Vorgänger Muhammad V. und flieht vor ihm nach Sevilla, wo er sich Hilfe von Peter I. von Kastilien erhofft, von diesem aber am 25. April umgehend hingerichtet wird. Muhammad V. kann seine Herrschaft im Emirat der Nasriden wieder festigen.
König Peter I. von Zypern, formal auch Titularkönig von Jerusalem, versucht die Kreuzzugsidee ins Heilige Land wieder aufleben zu lassen. Zusammen mit seinem Kanzler Philippe de Mézières und dem päpstlichen Legaten Peter Thomas, unternimmt er eine ausgedehnte Europareise, um für seine Idee zu werben. Er trifft mit Papst Urban V. und mit zahlreichen Monarchen zusammen, darunter König Johann II. von Frankreich und Kaiser Karl IV. Bis 1365 gelingt es ihm tatsächlich, ein Heer für seinen Kreuzzug zusammenzustellen.
Fürst Balša I. aus der Familie der Balšić stirbt. Die Herrschaft, die er sich in der Zeta und um Shkodra aufgebaut hat, vererbt er an seine Söhne Stracimir, Đurađ und Balša II.
Kultur und Gesellschaft
Nach dem Untergang der Insel Rungholt bei der zweiten Marcellusflut (s. u.) schließen sich viele der heimatlos gewordenen Fischer und Bauern zusammen, um gemeinsam ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Angst und Schrecken verbreitenden sogenannten Wogemänner tun dies durch Raubzüge und Überfälle auf kleine Gehöfte und durch die Enterung kleiner Handelsschiffe, um sich auf diese Art und Weise wiederzuholen, was ihnen der „Blanke Hans“ zuvor genommen hat. Hierzu lassen sie sich im Ort Westerhever nieder und errichten an einer schwer zugänglichen Stelle eine Trutzburg, die Wogemannsburg.
um 1362: Das Haus Fürsteneck in Frankfurt am Main wird errichtet. Ein überlieferter, umfangreicher Vertrag vom 18. Mai, den das Geschlecht von Holzhausen mit seinen Nachbarn schließt, gibt erstmals zeitlich genaue Auskunft über die Besitzstandsverhältnisse und baulichen Ereignisse der Zeit. Demnach vereinbart man mit den Nachbarn, dem Ehepaar Heinz und Gerhus Byrbruwer, einen steinernen Giebel zwischen den beiden Grundstücken zu errichten, der den Firstbalken des Nachbarhauses mittragen soll.
Religion
28. September: Guillaume de Grimoard, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade als päpstlicher Gesandter auf dem Weg nach Neapel befindet, wird vom Konklave als Nachfolger des am 12. September verstorbenen Innozenz VI. in Avignon zum Papst gewählt. Der neue Papst, der den Namen Urban V. annimmt, ist der vorletzte Vertreter des Avignonesischen Papsttums. Er lehnt Nepotismus ebenso wie den Pomp und Luxus der Kardinäle ab, führt erhebliche Reformen in der Justizverwaltung durch und geht energisch gegen die Missstände in seiner Umgebung und innerhalb der Kirche vor.
Katastrophen
15. Januar bis 17. Januar: Die gewaltige und wohl bisher schwerste Sturmflut an der Nordsee erreicht am 16. Januar, dem Marcellustag, mit ca. 2,50 m über den Deichkronen Nordfrieslands ihren Höhepunkt. Die Stadt Rungholt versinkt. Die HardeUtholm wird vom Festland getrennt und zu einer Insel. Bei dieser Zweite Marcellusflut oder Grote Mandrenke genannten Katastrophe bricht der Dollart ein, Sylt wird zur Insel, die Insel Buise bricht auseinander. Chroniken beziffern die Opfer auf bis zu 200.000 Tote.
Historische Karten und Ansichten
Geboren
Geburtsdatum gesichert
16. Januar: Robert de Vere, englischer Adeliger und Berater König Richards II. († 1392)
25. April: John Charlton, anglo-walisischer Marcher Lord († 1401)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
Alamanno Adimari, Erzbischof von Tarent und Kardinal der katholischen Kirche († 1422)