μ’s (gesprochen Muse /mjuːz/) ist der Name einer fiktiven Idol-Gruppe aus dem Love-Live!-Franchise.
Die Mitglieder der Idol-Gruppe, die von 2010 bis 2016 bestand, verkörpern die Charaktere aus der Anime-Fernsehserie Love Live! School Idol Project sowie den Videospielen Love Live! School Idol Festival und Love Live! Idol Paradise. Mitglieder der Gruppe waren Emi Nitta, Yoshino Nanjō, Riho Iida, Yurika Kubo, Aya Uchida, Pile, Suzuko Mimori, Aina Kusuda und Sora Tokui.
Die neun Mitglieder spielten zudem in Dreiergrüppchen in den Subgruppen Printemps, BiBi und Lily White. Zwei Alben und drei Singles von μ’s sowie zwei Singleveröffentlichungen der Subgruppe BiBi erhielten in Japan eine Goldene Schallplatte.
Das Massenmedien-Franchise Love Live! entstand im Jahr 2010 als Koproduktion des Dengeki G’s Magazine, dem Animationsstudio Sunrise und des Musiklabels Lantis.[1] In der Juli-Ausgabe des Dengeki G’s wurden weitere Details bekannt, darunter Handlung und Charakterinformationen.[2]
Seit dem offiziellen Beginn des Franchises wurden mehrere Abstimmungen unter den Lesern des Magazins abgehalten, die Einfluss auf das Franchise haben. So wurden die Positionen der einzelnen Mitglieder innerhalb der Gruppen, die Namen der Gruppen, aber auch andere Aspekte wie Frisuren oder die von den Figuren getragene Kleidung.[2][3]
Geschichte
Im August des Jahres 2010 nahm die Idol-Gruppe mit der Veröffentlichung ihrer ersten Single Bokura no Live Kimi to no Life, welche zunächst auf der 78. Comiket angeboten und zwei Wochen später regulär verkauft wurde.[2] Zu diesem Zeitpunkt besaß die Gruppe noch keinen offiziellen Namen. Dieser wurde in einer Abstimmung der Leser des Dengeki G’s ermittelt und zusammen mit den Namen der übrigen Mitgliedern, die bis dahin geheim gehalten wurden, in der November-Ausgabe des Magazins offiziell vorgestellt.[4] Kurz vor der offiziellen Veröffentlichung der ersten Single wurde bereits die Herausgabe einer zweiten Single, Snow Halation, für den Dezember gleichen Jahres angekündigt.[5]
Die ersten beiden Singles erreichten niedrige Positionen in den nationalen Singlecharts von Oricon.[6] Snow Halation, welches zu Beginn gerade einmal genug CDs verkaufte, um auf Platz 74 der Charts zu landen, steht inzwischen repräsentativ für das Love-Live!-Franchise.[7][8][9] Erst mit der Ankündigung im Januar des Jahres 2013, dass das Franchise eine Umsetzung als Anime-Fernsehserie erhält – siehe Love Live! School Idol Project – stiegen die Verkaufszahlen rasant an, sodass die Singles fast regulär eine Platzierung in den Top Ten der heimischen Alben- und Singlecharts platzieren konnten.[6][10]
Nachdem die Idol-Gruppe im Februar 2012 ihr erstes Franchise-internes Konzert gespielt hatte, folgte im Sommer gleichen Jahres ein Konzert auf dem Animelo Summer Live.[11] Im Jahr 2015 wurden μ’s mit einem Seiyū Award für die beste musikalische Darbietung bedacht.[12] Auch war die Gruppe des Öfteren im japanischen Fernsehen zu sehen, wie etwa in der Musiksendung Kōhaku Uta Gassen auf NHK, wo die Gruppe ohne Yoshino Nanjō im Jahr 2015 teilnahm.[13][14] Im Jahr 2015 war μ’s die kommerziell achtbeste Musikgruppe in Japan. Sie verkaufte knapp 800.000 CDs und erwirtschaftete einen Umsatz von ungefähr 3.15 Milliarden Yen. In den Jahren zuvor belegte die Gruppe Platz 64 bzw. 13.[15]
Am 31. März und 1. April 2016 spielte die Idol-Gruppe im Tokyo Dome ihr allerletztes Konzert und löste sich im Anschluss auf. Vorab wurde bekannt gegeben, dass die Verträge mit den Synchronsprecherinnen Ende März 2016 auslaufen, was zum Ende der Idol-Gruppe führte.[16]
Nach der Trennung der Gruppe erhielten Lieder der Gruppe mehrere Auszeichnungen. Snow Halation wurde im Jahr 2017 auf Platz 1 der Musiksendung Countdown Live: Anison Best 100! geführt und erhielt im Jahr 2019 den Spezialpreis beim Heisei Anisong Grand Prix.[17][18]
Im März 2020 veröffentlichten μ’s im Rahmen des neunjährigen Bestehens des Love-Live!-Franchise mit A Song for You! You? You!! eine neue Single.[19] Ein Konzert am 27. Mai 2020 wurde aufgrund des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus und der damit verbundenen Ausrufung des Ausnahmezustandes auf unbestimmte Zeit verschoben.[20]