Żegota

Żegota-Denkmal in Warschau

Żegota [ʒɛˈɡɔta] war der Codename für den Rat für die Unterstützung von Juden (polnisch Rada Pomocy Żydom), eine Untergrundorganisation im deutsch besetzten Polen, die zwischen 1942 und 1945 Menschen half, sich vor den deutschen Nazis und anderen Antisemiten zu retten. Sie stand unter der Schirmherrschaft der polnischen Exilregierung. Im besetzten Europa war sie die einzige Organisation ihrer Art. Mit ihrer Hilfe konnten Tausende von polnischen Juden gerettet werden. Meist wurden für die Juden, die sich auf der „arischen“ Seite verbargen, gefälschte Personaldokumente beschafft sowie finanzielle Unterstützung und medizinische Betreuung organisiert.[1]

Geschichte

Der Rat für die Unterstützung von Juden wurde im Dezember 1942 als Fortsetzung eines früheren Geheimkomitees gegründet, das Provisorisches Komitee für die Judenhilfe hieß (polnisch Tymczasowy Komitet Pomocy Żydom) und im September 1942 von Zofia Kossak-Szczucka und Wanda Krahelska-Filipowicz gegründet worden war.

Allein in Warschau wurden von Żegotas Kinderabteilung unter Irena Sendler mehr als 2.500[2] jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto geschmuggelt und bei polnischen Familien oder in Waisenhäusern, die von Klöstern oder Stadtverwaltungen geführt wurden, untergebracht.[1]

Weit auseinander liegen die Schätzungen, wie viele Flüchtlinge von der Żegota finanziell unterstützt wurden: Die Angaben schwanken für Warschau – je nach Zeitraum – zwischen wenigen hundert bis viertausend Personen.[3][4] In der ersten Hälfte 1944 unterstützte Żegota drei- bis viertausend Personen.[5]

Ihr Sekretär war Adolf Berman.[6] Eine der bekanntesten Persönlichkeiten, die in der Żegota aktiv waren, ist der ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski.

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Einzelnachweise

  1. a b Andrzej Sławiński: Während des 2. Weltkrieges gab es Menschen, die den polnischen Juden geholfen haben. Abgerufen am 31. März 2013.
  2. Andrzej Krasnowolski: „Żegota“ – konspiracyjna Rada Pomocy Żydom w okupowanej Polsce 1942–1945. (Memento vom 7. Juni 2011 im Internet Archive) S. 12.
  3. Beate Kosmala: Ungleiche Opfer in extremer Situation – Die Schwierigkeiten der Solidarität im okkupierten Polen. In: Wolfgang Benz, Juliane Wetzel (Hrsg.): Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit (= Solidarität und Hilfe. Band 1). Band 1: Regionalstudien. Teilband 1: Polen, Rumänien, Griechenland, Luxemburg, Norwegen, Schweiz. Metropol, Berlin 1996, ISBN 3-926893-43-5, S. 19–97, hier S. 43.
  4. Poles under German Occupation. Institut für Nationales Gedenken, abgerufen am 19. Mai 2014.
  5. Waldemar Grabowski: Rada Pomocy Żydom „Żegota” w strukturach Polskiego Państwa Podziemnego. In: Biuletyn Instytutu Pamięci Narodowej. Band 11, Nr. 120. Instytut Pamięci Narodowej, 2010, ISSN 1641-9561, S. 49 (polska1918-89.pl [PDF]).
  6. Bella Gutterman, Avner Shalev (Hrsg.): Afin que sache la jeune génération... Shoah et Mémoire à Yad Vashem. Traduction de Sophie Lagnier et Odelia Ohayon. 3. Auflage. Yad Vahem/Région Île de France/Consistoire Israélite de Paris, Jerusalem/Paris 2010, ISBN 978-965-308-5, S. 225.