Źródła liegt drei Kilometer südlich von Miękinia an der Landesstraße 94. Im Westen des Dorfes liegt Środa Śląska (Neumarkt in Schlesien) und etwa 20 Kilometer östlich Breslau.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Borne wie zahlreiche andere Dörfer und Städte in Schlesien nahezu völlig zerstört. Zahlreiche Einwohner kamen ums Leben oder flohen. Insgesamt starb während des Krieges rund ein Drittel der schlesischen Bevölkerung.[3]
Am Vorabend der Schlacht bei Leuthen 1757 wurden in Borne Kaiserliche Truppen stationiert. Am Morgen des 5. Dezember 1757 gegen 4 Uhr wurde der Ort von der Preußischen Armee angegriffen und nach kurzem Kampf eingenommen.[4] Anschließend konnte Friedrich der Große von dort aus die Kaiserliche Armee und ihre Standorte beobachten und die Schlacht planen.[5]
In den 1930er Jahren hatte Borne um die 440 Einwohner.[8] Danach stieg die Einwohnerzahl rasant, sodass das Dorf 1940 bereits 479 Einwohner hatte.[1]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Borne 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen und wurde in Źródła umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden – soweit sie nicht schon vorher geflohen waren – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Heute hat der Ort noch etwa 400 Einwohner. An historischen Bauten ist neben der renovierten Kirche und ihrer Verteidigungsmauer aus dem 13. Jahrhundert nur das wiederaufgebaute Herrenhaus erhalten; alle anderen heutigen Gebäude entstanden erst ab dem 20. Jahrhundert.[1]
Sehenswürdigkeiten
Die im Jahr 1230 fertiggestellte spätromanische Kirche zum Heiligen Kreuz[9] wurde im 16. Jahrhundert um eine Vorhalle vergrößert, verlor im 18. Jahrhundert jedoch ihre Apsis. Rund um die Kirche befindet sich ein Friedhof, der von einer Verteidigungsmauer mit vier runden Türmen an den Ecken umgeben ist.[2] Im 18. Jahrhundert wurde ein freistehender hölzerner Glockenturm angebaut. Die heute verwendete bronzene Kirchenglocke stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert.[1] Außer dem Sakramentshaus aus Sandstein aus dem Jahr 1519 ist in der Kirche ein manieristischer Hauptaltar mit Kruzifix erhalten. Des Weiteren finden sich einige Grabsteine aus den Jahren von 1580 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.[10] In den Jahren 1968 bis 1970 wurde die Kirche renoviert.
Das Herrenhaus[6] und der zugehörige Gutsbezirk befanden sich im Süden des Dorfes.[11] Im Jahr 1774 wurde es von der Familie von Carmer gekauft.[1] So war unter anderem im 19. Jahrhundert das spätere Mitglied des Preußischen HerrenhausesFriedrich von Carmer-Borne Gutsbesitzer in Borne. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude renoviert, die Form sowie die Mauern des Erdgeschosses sind heute noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die auf Archivfotos sichtbare Fassadendekoration im Stil der Neorenaissance ist nicht mehr vorhanden. Das Gebäude wird heute als Wohnhaus genutzt.
Im südlichen Bereich des Herrenhauses wurde 1860 ein 1,5 Hektar großer Park angelegt, dessen Grundriss jedoch durch Neubauten im 20. Jahrhundert zerstört wurde. Heute stehen neben einer Kastanienallee noch einige Hainbuchen und Linden im vormaligen Schlosspark.
1933 wurden vom Leuthener Schlachtfeldverein fünf Merksteine auf dem historischen Boden der Schlacht bei Leuthen aufgestellt. Der Merkstein in Borne hat die Aufschrift:[12]
Ein Reitergefecht im Morgengrauen, war hier am Leuthentage zu schauen. Da täten die Preußen mit wuchtigen Streichen Die blutige Schuld von Kolin begleichen.
Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, Graß und Barth, Breslau 1845, S. 51 Digitalisat
Adolf Moepert: Die Ortsnamen des Kreises Neumarkt in Geschichte und Sprache: nach den alten und neuen Kreisgrenzen; Ostdeutsche Verlagsanstalt, Breslau 1935, S. 20f.
Weblinks
Commons: Źródła – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Źródła auf der Homepage der Gemeinde Miękinia (polnisch)
↑Jörg Wernicke (Hrsg.): Friedrich II. König von Preußen – Der Siebenjährige Krieg. Berlin 2013, S.69.
↑ abcJohann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 546.