Ōyūbari-Bahnlinie
Die Ōyūbari-Bahnlinie (jap. 大夕張鉄道線, Ōyūbari-tetsudō-sen) war eine Eisenbahnstrecke im Zentrum der japanischen Insel Hokkaidō. Sie gehörte dem Mitsubishi-Konzern und war von 1911 bis 1987 in Betrieb. BeschreibungDie kapspurige Strecke war 17,2 km lang und befand sich vollständig auf dem Gebiet der Stadt Yūbari. Im Bahnhof Shimizusawa zweigte sie von der Yūbari-Zweigstrecke der Sekishō-Linie ab und führte am Shūparo-Stausee vorbei nach Ōyūbari-tanzan. Die Strecke war eingleisig und nicht elektrifiziert. Sie diente vor allem dem Abtransport der in mehreren Bergwerken abgebauten Steinkohle, aber auch der Forstwirtschaft. In den Bahnhöfen Tōhoro, Minami-Ōyūbari und Ōyūbari-tanzan gab es Anschlüsse an Waldbahnen (alle mit einer Spurweite von 762 mm). Eine gewisse Bedeutung hatte auch der Personenverkehr, zumal das Straßennetz lange Zeit schlecht ausgebaut war. GeschichteDer Abbau von Steinkohle am Oberlauf des Yūbari-gawa begann 1898. Die Bergbaugesellschaft Ōyūbari Tankō eröffnete am 1. Juni 1911 das erste Teilstück der Ōyūbari-Bahnlinie. Es war 7,6 km lang und verband Shimizusawa mit Minami-Ōyūbari. Im Februar 1916 wurde das Unternehmen an den Mitsubishi-Konzern verkauft, der auch den Bahnbetrieb übernahm. Mitsubishi gliederte im April 1918 seine Bergbau-Aktivitäten in die neue Tochtergesellschaft Mitsubishi Kōgyō aus (eine Vorläuferin von Mitsubishi Materials). Diese verlängerte am 1. Juni 1922 die Bahnstrecke um weitere 9,6 km zum Endbahnhof Ōyūbari-tanzan.[1] In den ersten drei Jahrzehnten diente die Ōyūbari-Bahnlinie ausschließlich dem Güterverkehr. Dies änderte sich am 20. April 1939 mit der Aufnahme des Personenverkehrs zwischen Shimizusawa und Ōyūbari, wobei zu diesem Zweck überwiegend gemischte Züge zum Einsatz kamen. Ab 25. Dezember 1953 auf der gesamten Strecke bis nach Ōyūbari-tanzan. Nach der Schließung des Ōyūbari-Bergwerks wurde der Abschnitt zwischen Yūbari-tanzan und Minami-Ōyūbari am 16. Dezember 1973 stillgelegt; gleichzeitig endete auf dem verbliebenen Teilstück der Dampfbetrieb durch die Einführung von Diesellokomotiven (Baureihe DL-55 von Mitsubishi Heavy Industries).[1] Weitere Rationalisierungen in den Kohlebergwerken führten am 22. Juli 1987 auch zur Stilllegung des Streckenabschnitts zwischen Shimizusawa und Minami-Ōyūbari.[1] Durch die Erhöhung des Ōyūbari-Damms im Jahr 2015 stieg der Wasserspiegel des Shuparo-Stausees an; seither ist ein großer Teil der Trasse nördlich von Minami-Ōyūbari überflutet. Ein Verein von Eisenbahnfreunden erhält im früheren Bahnhof Minami-Ōyūbari mehrere Personen- und Güterwagen. Liste der Bahnhöfe
WeblinksCommons: Ōyūbari-Bahnlinie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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