Ötigheim
Ötigheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt. Zur Gemeinde Ötigheim gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften. GeographieÖtigheim liegt rund fünf Kilometer nordöstlich von Rastatt in der Oberrheinischen Tiefebene. Der Federbach durchfließt die Gemeinde am Westrand der Siedlungsfläche. Die unmittelbaren Nachbargemeinden sind Rastatt, Steinmauern, Bietigheim und Muggensturm, alle Landkreis Rastatt. GeschichteDas „Telldorf“ oder auch Etje, wie es im Volksmund genannt wird, wurde im Jahre 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist somit über 1200 Jahre alt. Seit dem 1. Oktober 2023 führt Ötigheim auch die offizielle Zusatzbezeichnung „Telldorf“.[2] Ötigheim ist besonders durch sein 1906 gegründetes Freilichttheater bekannt. Der Spielort des Theaters heißt Tellplatz, nach Wilhelm Tell benannt, einem der ersten aufgeführten Stücke. Ein Teil der Gemeinde wirkt noch immer als Laienschauspieler mit. Während der Badischen Revolution war die Ortschaft im Verlauf der Gefechte an der Murglinie im Juni 1849 mehrfach Schauplatz von Gefechten zwischen revolutionären Verbänden und preußischen Truppen. Religionen
Da die Reformation an Ötigheim vorbeiging, ist die Gemeinde auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Die heutige katholische St.-Michael-Kirche wurde nach Plänen von Friedrich Weinbrenner erbaut und 1831 geweiht. Die evangelischen Gläubigen hingegen werden von Bietigheim aus geistlich versorgt. PolitikVerwaltungsgemeinschaftDie Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Rastatt. GemeinderatDer Gemeinderat hat 14 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender. Die Kommunalwahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2019):[3][4]
Bürgermeister
GemeindeverbandDie Gemeinde Ötigheim ist Mitglied des Gemeindeverbandes MÖBS. WappenBlasonierung: „In Rot ein aufrechter goldener Doppelhaken.“ Der erste Abdruck (1495) erscheint in einer vom Schultheiß und Ortsgericht ausgestellten Beglaubigung. Seitdem blieb das unveränderte Siegelbild der Doppelhaken (auch „Wolfseisen“ oder „Wolfsangel“ genannt), den man auf ein altes Fleckenzeichen zurückführen darf. Nach Einführung der Gemeindeverfassung wurde die gleiche Figur in den Gemeindesiegeln benutzt und seit etwa 1825 wappenmäßig in einem ovalen Schild gezeigt, der dem Zeitgeschmack entsprechend mit Blätterkranz und Palmblättern dekoriert ist. 1901 wurden die auf das badische Schrägbalkenwappen anspielenden Farben amtlich für das jetzige Gemeindewappen gebilligt.[7] PartnerschaftenDie Gemeinde Ötigheim unterhält partnerschaftliche Beziehungen
Kultur und SehenswürdigkeitenTheaterSeit 1906 besteht die große Freilichtbühne Ötigheim mit 4.000 überdachten Sitzplätzen. Die Freilichtbühne feierte 2006 ihr 100-jähriges Bestehen. Betrieben wird die Bühne als Laienspiel vom Verein Volksschauspiele Ötigheim e. V. Die vom Gründer der Freilichtbühne, Geistlicher Rat Monsignore Josef Saier, entwickelte künstlerische und kulturpolitisch-christliche Linie gilt als verbindliches Vermächtnis.[8] MusikDer Deutsche Musikrat hat die Gemeinde Ötigheim 2022 mit dem ersten Bundespreis als Landmusikort[9] ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit das besondere generationenübergreifende Angebot. Wirtschaft und InfrastrukturEin großer Arbeitgeber auf Ötigheimer Gemarkung ist der Rastatter Entwässerungsrinnenhersteller Hauraton, der in Ötigheim einen Produktions- und Logistikstandort unterhält. VerkehrÖtigheim ist durch die Bundesstraße 36 (Mannheim–Lahr/Schwarzwald) an das überregionale Straßennetz angebunden. Auf der Bahnstrecke Karlsruhe–Durmersheim–Rastatt verkehren die Linien S 7 und S 8 der Stadtbahn Karlsruhe. Die Bundesstraße 3 passiert ebenfalls die Gemeindegemarkung. BildungIn Ötigheim gibt es eine Grundschule sowie drei Kindergärten. PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
Persönlichkeiten mit Verbindungen zu Ötigheim
WeblinksCommons: Ötigheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ötigheim – Reiseführer
Einzelnachweise
Literatur
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