Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1912/13 wurde vom Niederösterreichischen Fußball-Verband ausgerichtet und von dessen Mitgliedern bestritten. Es gab vier gleichberechtigte österreichische Meisterschaften, die sich auf das österreichische Kernland, Böhmen, Mähren-Schlesien und Polen (Galizien) verteilten und somit alle Gebiete Cisleithaniens umfasste. Aus heutiger Sicht beschränkt man sich jedoch häufig auf die Erste Klasse des NFV, wenn man von der österreichischen Meisterschaft von 1913 spricht.
Der Meister wurde in der Ersten Klasse ausgespielt. Sie wurde von 10 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Rapid konnte seinen Vorjahrestitel erfolgreich verteidigen und wurde zum zweiten Mal österreichischer Fußballmeister. Die Auf- und Abstiegsfrage wurde analog zur letzten Saison mit Relegationsspielen zwischen dem letzten der Ersten Klasse und dem Meister der Zweiten Klasse A gelöst.
Die zweite Leistungsstufe im österreichischen Kernland bildete die Zweite Klasse A, ihr Meister wurde der SC Wacker Wien. Außer den Teilnehmern und dem zwölften Rang des Nußdorfer AC liegen keine detaillierten Daten mehr vor. Aus der drittklassigen Zweiten Klasse B stiegen weiters der SK Admira Wien und der SC Hakoah Wien auf.
Die Relegationsspiele um die Zugehörigkeit zur Ersten Klasse bestritten der Letztplatzierte der Ersten Klasse sowie der Meister der Zweiten Klasse A. Auf der Hohen Warte trafen dabei am 20. Juli und am 3. August 1913 der ASV Hertha Wien und der SC Wacker Wien aufeinander. Die Hertha sicherte sich den Weiterverbleib in der ersten Klasse mit einem Gesamtscore von 4:2, während Wacker zum zweiten Mal in Folge am Aufstieg in der Relegation scheiterte.
Eine Meisterschaft der zweitklassigen Grazer Vereine des Deutsch-Alpenländischen Fußballverbandes (DAFV) wurde mit fünf Vereinen ausgetragen, Meister wurde der Grazer Fußballclub „Sturm“.[7]
Die österreichische Meisterschaft für Böhmen wurde vom DFVfB, dem zweiten Teilverband des ÖFV, im Herbst 1912 erstmals ins Leben gerufen und in der Ersten Klasse ausgetragen. Für diese Spielstufe fanden sich mit dem späteren Sieger DFC Prag, dem Teplitzer FK 03 und dem Karlsbader FK drei berechtigte Teilnehmer, in der Zweiten Klasse starteten derweil 15 Mannschaften, die in drei Bezirke aufgesplittert wurden. Hier konnte der DFC Komotau siegreich hervortreten, der sich im Play-off gegen den DFC Aussig und DFC Warnsdorf durchsetzte.
Die mährisch-schlesische Meisterschaft wurde im vergangenen Jahr noch direkt vom ÖFV ausgetragen, der Siegerpreis von Präsident Ignaz Abeles persönlich gespendet. Während dieser Saison kam es jedoch zur Gründung des Deutschen Fußball-Verbandes für Mähren und Schlesien (DFVfMuSch) am 15. Juli 1913 in Mährisch-Ostrau, der zum fünften Teilverband des ÖFV wurde, die die Austragung dieser Meisterschaft übernahm. Die Mieterschaft von Mähren und Schlesien war aus geografischen Gründen in zwei Kreise (Troppau und Bielitz) unterteilt worden, wobei sich letztlich für Bielitz nur ein Teilnehmer fand. Der Meister wurde anschließend im Play-off der Kreisersten entschieden, in den der DSV Troppau zum zweiten Male als Sieger hervortrat.
Die in der Saison 1912/13 erstmals ausgerichtete österreichische Meisterschaft für Polen wurde vom Deutschen Fußball-Verband für Polen, dem vierten Teilverband des ÖFV mit Sitz in Krakau, ausgerichtet. Als Siegerpreis war von der Krakauer „Kuryeur Ilustrowany“ ein Silberpokal gestiftet worden. Wisła Krakau konnte sich im entscheidenden Spiel gegen Cracovia dank eines Tores von Przystawski 1:0 gewinnen und so der erste österreichische Meister Polens werden. Bereits ein Jahr zuvor hatte Wisła die polnische Meisterschaft der Lemberger Gesellschaft für Bewegungsspiele gewonnen, dies war jedoch nicht dem ÖFV unterstellt und kann daher mehr oder weniger als inoffiziell bezeichnet werden. Bald nach dem Entscheidungsspiel legte Cracovia Protest ein, da bei Wisła drei unberechtigte Spieler mitwirkten und bekam letztendlich den Meistertitel noch am grünen Tisch zugesprochen.