ÖBB 1293
Die Lokomotiven der Reihe 1293 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind vierachsige elektrische Universallokomotiven, die zur Bauart Siemens Vectron gehören. Sie stellt die Nachfolgebauart der allerdings lauftechnisch aufwändigeren Reihe 1216 dar. Die Lokomotiven sind viersystemfähig und damit unter allen im europäischen Regelspurfernbahnnetz vorkommenden Fahrleitungsspannungen einsetzbar. GeschichteIm Jänner 2017 unterzeichneten die Österreichischen Bundesbahnen und Siemens Mobility einen Rahmenvertrag zur Beschaffung für bis zu 200 Lokomotiven. Laut der Rahmenvereinbarung können von den ÖBB bis zu 100 Wechselstromlokomotiven (AC), 50 Wechselstromlokomotiven mit zusätzlichem Dieselgenerator für den Rangierdienst und 50 Mehrsystemlokomotiven (MS) abgerufen werden. Die Lokomotiven werden im Siemens-Werk in München gebaut, die Drehgestelle werden in Graz gefertigt. Die Inbetriebnahme der ersten Fahrzeuge begann Mitte 2018.[1] Neben dem Ersatz von Mietlokomotiven durch eigene konnte durch die Inbetriebnahme der Lokomotiven der Bestand der Reihen 1142 und 1144 weiter reduziert werden. Der 2017 unterzeichnete Rahmenvertrag enthielt folgende Vereinbarung:
TechnikDie Lokomotiven weisen im Betrieb mit Wechselspannung eine Leistung von 6400 kW, mit Gleichspannung 6000 kW, auf und haben eine Masse von bis zu 90 Tonnen, die auf vier Achsen verteilt eine Achslast von 22,5 Tonnen ergibt. Aufgrund der überwiegenden Verwendung im Güterverkehr wurden die Lokomotiven zunächst für 160 km/h zugelassen.[2] Seit Herbst 2024 werden die Loks 047 bis 051 im Railjetverkehr über den Brenner[3] mit 200 km/h eingesetzt. Da die Lokomotiven lauftechnisch für 200 km/h geeignet sind, musste hierfür nur die Software angepasst werden. Zur Verbesserung der Laufeigenschaften auf bogenreichen Strecken wurden die Lokomotiven mit aktiven Drehdämpfern ausgerüstet. Auf den Hochleistungsantrieb mit abgefederter Bremswelle der »Taurus«-Lokomotiven der Reihen 1016, 1116 und 1216 wurde wegen der geringeren Geschwindigkeiten verzichtet. Eine von außen erkennbare Folge ist die Ausrüstung der Maschinen mit Radscheibenbremsen. EinsatzDas Haupteinsatzgebiet dieser Lokomotiven ist der Güterverkehr. In den Jahren 2019 und 2020 sind die Lokomotiven der Reihe 1216 durch die Indienststellung der Reihe 1293 im Güterverkehr weitgehend von den Auslandseinsätzen nach Italien und Tschechien abgelöst worden, außerdem konnte ein Großteil der Mietlokomotiven zurückgegeben werden. Diese Einsätze erfolgen von Innsbruck, Villach und Wien aus. Einzelne Maschinen wurden auch im Personenfernverkehr eingesetzt.[4] Tranchen und UntergruppierungenAus dem Rahmenvertrag über 200 Maschinen wurden bis 2023 123 Stück in fünf Tranchen an die ÖBB übergeben. Eine weitere Tranche soll bis Ende 2024 übergeben werden, die siebente Tranche soll 2025 folgen. Unterteilt sind diese Fahrzeuge in folgende Lose:
Ab der Lokomotive 1293 036 sind die Lokomotiven mit neuen Pufferbohlen mit längeren Verschiebertritten ausgestattet. Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: ÖBB 1293 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|