Éric Vigner (* 27. Oktober1960 in Rennes) ist ein französischer Theaterregisseur, Schauspieler und Bühnenbildner. Er leitete das CDDB-Théâtre de Lorient, Centre Dramatique de Bretagne von 1996 bis 2015.
Éric Vigner absolvierte seine Lehramtsprüfung als Bildender Künstler an der Universität Haute-Bretagne. Sein Interesse am Theater führte ihn zu weiteren Studien nach Paris, an die Hochschule für Theater- und Schauspieltechnik (ENSATT) und an die Akademie für Darstellende Kunst (Conservatoire national supérieur d’art dramatique, CNSAD). Er wandte sich als bildender Künstler dem Bühnenbild zu, entwarf Kostüme und trat als Schauspieler auf. Eine profunde Ausbildung in sämtlichen Theaterberufen legte den Grundstein für einen eigenständigen künstlerischen Weg.
1990 gründete er die Compagnie Suzanne M. Éric Vigner. 1996 wurde Éric Vigner vom Kulturminister an die Leitung des CDDB-Théâtre de Lorient, Centre Dramatique de Bretagne (Frankreich) berufen. Die meisten seiner Inszenierungen werden hier entwickelt und eine neue Generation von Schauspielern, Regisseuren und Theaterschriftstellern finden am CDDB-Théâtre de Lorient einen künstlerischen Hafen. In den Jahren 1996 bis 2014 wurden unter seiner Leitung 84 Erstaufführungen produziert und co-produziert. Das CDDB-Théâtre de Lorient bespielt seit 2003 zwei Häuser: das CDDB (338 Sitzplätze) und das von Henri Gaudin neu erbaute Grand Théâtre (1050 Sitzplätze).
Am 3. Oktober 2010 gründete Éric Vigner die „Académie internationale de Théâtre“ in Lorient, bestehend aus sieben Schauspielern unterschiedlicher Herkunft: Korea, Deutschland, Rumänien, Mali, Belgien, Marokko und Israel. In diesem Rahmen wurden drei Stücke aufgeführt: La Place Royale von Pierre Corneille, Guantanamo von Frank Smith und La Faculté von Christophe Honoré.
Theater
Schauspiel
1983: L’instruction(Die Ermittlung) von Peter Weiss, Inszenierung Robert Angebaud, Église Saint-Etienne, Rennes
1984: La mort de Pompée von Pierre Corneille, Inszenierung Brigitte Jacques, Lierre-Théâtre, Paris
1989: Horace von Pierre Corneille, Inszenierung Brigitte Jaques, Théâtre national de Chaillot, Paris
1990: Le Misanthrope von Molière, Inszenierung Christian Colin, Centre Dramatique National de Gennevilliers, Paris
Inszenierungen
„Das Theater, das mich interessiert und das ich zu machen versuche, ist ein Theater, das eine ‚Projektionsfläche‘ bietet, das dem Zuschauer einen ‚Raum‘ bietet, in dem er sich in Freiheit selbst ein Bild machen kann. Theater ist, für mich, kein Ort, an dem man Antworten findet, jedoch ein Ort, an dem es möglich ist, Geschichten, unsere inneren, vergessenen Geschichten noch einmal zu besuchen, ein Ort, an dem der Zuschauer zu Unbekanntem Zugang findet – das heißt, von ihm Vergessenem. Um das zu ermöglichen, braucht das Theater sein Gegenstück, sein Paradox: etwas darzustellen und gleichzeitig etwas anderes zu sein. Zum Beispiel sagte Cézanne als er Äpfel malte: ‚Mit einem Apfel will ich Paris in Erstaunen versetzen.‘ Sein Thema ist nicht der ‚Apfel‘, sein Thema ‚Malerei‘. Gleiches gilt für das Theater: man stützt sich auf eine Geschichte, und kommt hinter die Bedeutung, an Theater.“
2013: Gates to India Song, nach den Werken von Marguerite DurasIndia Song und Le Vice-Consul, Festival Bonjour India, Delhi (Residence de France (ambassade)); Kolkata (Tagore House, Rabindra Bharati University); Mumbai (Prithvi Theatre und NCPA)
2013: Gates to India Song, nach den Werken von Marguerite DurasIndia Song und Le Vice-Consul, Festival Bonjour India, Delhi (Residence de France (ambassade)); Kolkata (Tagore House, Rabindra Bharati University); Mumbai (Prithvi Theatre und NCPA)