Ælfwalds Herkunft ist unbekannt. Im Jahr 806[2], nach anderen Quellen möglicherweise erst 808, wurde König Eardwulf (796-806? und 808?-810/830) aus Northumbria vertrieben.[3] Möglicherweise zog hier König Cenwulf (796–821) von Mercia im Hintergrund die Fäden.[4] Ælfwald II., über den fast nichts bekannt ist, usurpierte den Thron. Eardwulf floh nach Nijmegen an den Hof Karls des Großen (768–814), mit dem er eine Allianz schloss. Er fuhr im Jahre 808 nach Rom, um sich die Unterstützung des Papstes Leo III. (795–816) zu sichern.[3][5]
Zeitgenössische Texte zu Ælfwald existieren nicht, doch blieben einige in seiner Regierungszeit geprägte stycas (Silbermünzen mit sehr geringem Feingehalt) erhalten.[6] Erst bei den ChronistenSymeon von Durham (frühes 12. Jahrhunderts) und Roger von Wendover (frühes 13. Jahrhunderts) fand Ælfwald eine kurze namentliche Erwähnung.[7]
Ælfwald regierte zwei Jahre lang, bis Eardwulf wohl im Jahr 808 in Begleitung des Diakons Aldulfus und der Äbte Hruotfridus und Nantharius nach Northumbria zurückkehrte.[5] Eardwulf gelangte durch die Intervention der fränkischen Gesandten wieder auf den Thron.[3] Seine zweite Amtszeit ist nur sehr unsicher belegt. Die Königsliste dieses Jahrhunderts ist äußerst unklar und so könnte auch Eanred, der Sohn Eardwulfs, Ælfwalds Nachfolger gewesen sein.[8] Andere Historiker, wie z. B. Simon Keynes[1] halten eine zweite Amtszeit für möglich, während insbesondere Kirby[9] und Rollason[3] davon ausgehen, dass Eardwulf tatsächlich ein zweites Mal als König von Northumbria regierte.
↑ abSimon Keynes: Kings of the Northumbrians. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 0-631-22492-0, S. 502–505.
↑Symeon von Durham: Historia ecclesiae Dunelmensis und De Primo Saxonum Adventu, die als Teil der gesammelten Werke Symeons gedruckt wurde. Roger von Wendover: Flores Historiarum
↑Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of Early Anglo-Saxon England. Routledge, London / New York 2002, ISBN 0-415-16639-X, S. 87 und 96.
↑D. P. Kirby: The Earliest English Kings. Routledge, London / New York 2000, ISBN 0-631-22492-0, S. 158