Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem marxistisch orientierten Philosophen Wolfgang Fritz Haug, nicht zu verwechseln mit dem anarchistisch orientierten Historiker und Verleger Wolfgang Haug.
1959 gründete Wolfgang Fritz Haug in Berlin den Argument Verlag, des Weiteren war er Mitbegründer der Zeitschrift Das Argument, deren Herausgeber er bis heute ist. Haug war zudem Mitherausgeber der kritischen Gesamtausgabe der Gefängnishefte von Antonio Gramsci, die in den Jahren von 1991 bis 2002 in zehn Bänden erschienen.
Im Jahre 1980 begründete Haug die Berliner Volksuniversität mit. Von 1984 bis 1989 war er Mitglied des internationalen Beirats von Socialism in the World (Belgrad) und von 1996 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Berliner Instituts für kritische Theorie InkriT, dessen wissenschaftliche Leitung er seit 2001 innehat. Darüber hinaus sitzt Wolfgang Fritz Haug im wissenschaftlichen Beirat von attac.[1]
Auf dem Parteitag der Partei Die Linke im Jahr 2007 erklärten Haug und seine Ehefrau Frigga Haug ihren Beitritt. Die Universität Roskilde, Dänemark, verlieh Haug 2013 die Ehrendoktorwürde. Zu diesem Anlass hielt er die seinen Werdegang und seine gegenwärtige Position als 'Marxist ohne Marxismus' zusammenfassende Vorlesung Ist es einfach, im Marxismus Philosoph zu sein?
Zu seinen Werken zählen die Kritik der Warenästhetik (1971), die Vorlesungen zur Einführung ins "Kapital" (1974), Faschismus und Ideologie (1980) und das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus, das er seit 1994 herausgibt.
Anfang der 1970er Jahre prägte Haug den Begriff der Warenästhetik.
Im Januar 2021 unterstützte Haug im Rahmen der Corona-Pandemie als Erstunterzeichner der Kampagne #ZeroCovid eine Zero-Covid-Strategie.[2]
Schriften
Der hilflose Antifaschismus. Zur Kritik der Vorlesungsreihen über Wissenschaft und Nationalsozialismus an deutschen Universitäten, Frankfurt/M. 1967
Warenästhetik, Sexualität und Herrschaft. Gesammelte Aufsätze, Frankfurt/M. 1972
Bestimmte Negation. Das umwerfende Einverständnis des braven Soldaten Schwejk" und andere Aufsätze, Frankfurt/M. 1973
Vorlesungen zur Einführung ins »Kapital«, Köln 1974, Neufassung Hamburg 2005, ISBN 978-3-88619-301-1.
Faschismus und Ideologie, 1980 (Argument Sonderbände 60/62, Kollektivwerk. Neuausgabe in einem Band, hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Klaus Weber, 2019, ISBN 978-3-88619-334-9)
Warenästhetik und kapitalistische Massenkultur (I). »Werbung« und »Konsum«. Systematische Einführung, Berlin 1980
Jean-Paul Sartre und die Konstruktion des Absurden. Frankfurt/M. 1966. 3. Auflage Argument Verlag, Hamburg 1991, ISBN 978-3-88619-313-4. (Dissertation)
Philosophieren mit Brecht und Gramsci. Argument Verlag, Hamburg 1996, ISBN 3-88619-315-2. (Um zwei Kapitel erweiterte Neuauflage: Argument Verlag, Hamburg ²2006, ISBN 978-3-88619-315-8.)
Politisch richtig oder richtig politisch, Hamburg 1999
Unterhaltungen über den Sozialismus nach seinem Verschwinden. Berliner Institut für Kritische Theorie, hrsg. W.F.Haug und F.Haug, Köln 2002
High-Tech-Kapitalismus. Analysen zu Produktionsweise, Arbeit, Sexualität, Krieg und Hegemonie, Hamburg 2003
Dreizehn Versuche marxistisches Denken zu erneuern gefolgt von Sondierungen zu Marx/Lenin/Luxemburg, Hamburg 2005
Einführung in marxistisches Philosophieren, Hamburg 2006
Neue Vorlesungen zur Einführung ins »Kapital«. Argument Verlag, Hamburg 2006, ISBN 978-3-88619-330-1.