SJ S (II)
Die schwedische Baureihe SJ S (II) waren Tenderlokomotiven der schwedischen Staatsbahngesellschaft Statens Järnvägar. Sie wurden vorwiegend für Reisezüge, aber auch für Güterzüge eingesetzt. GeschichteFür Reisezüge über mittlere Distanzen wurden ab 1908 Tenderlokomotiven mit außenliegenden Zylindern, Seitentanks und Überhitzern beschafft. Die Lokomotiven bewährten sich, so dass bis 1916 von Motala Verkstad, Nydqvist och Holm und der Vagn- & Maskinfabriksaktiebolaget Falun 46 Lokomotiven geliefert wurden. TechnikS 943–947 hatten ursprünglich einen Dampftrockner, der zwischen 1913 und 1915 entfernt und durch einen normalen Überhitzer ersetzt wurde. Ab S 1049 bekamen die Lokomotiven einen größeren Dampfkessel und größere Vorratsbehälter für 8 m³ Wasser und 2,2 Tonnen Kohle. SJ Sa (II)1916 wurde die Baureihenbezeichnung in Sa (II) geändert. Dabei handelte es sich in diesem Falle um eine Zweitbesetzung, da die beiden Maschinen der Baureihe Sa (I) bereits 1903 verschrottet wurden. Bis auf die Sa 1258–1260 und Sa 1274–1280, die schon mit der neuen Baureihenbezeichnung geliefert wurden, wurden alle schon vorhandenen Lokomotiven in diese Baureihe bei gleicher Betriebsnummern einsortiert. SJ S (II)Mit der Baureihenreform im Jahre 1942 wurde die Baureihenbezeichnung wieder in S zurückgeändert. VerkäufeIn den 1930er Jahren wurden mehrere Lokomotiven verkauft: TGOJ S3a1936 gingen Sa 940 als S3a 59 und Sa 942 als S3a 60 an die Trafikaktiebolaget Grängesberg-Oxelösunds Järnväg (TGOJ). Die S3a 59 kam 1957 wieder als S 940 an die SJ zurück[3], die S3a 60 wurde 1966 bei Eskilstuna Skrot AB verschrottet. CHJ 47 und 48Sa 941 und Sa 945 wurden 1937 an die Kristianstad-Hässleholm Järnvägar verkauft und erhielten die Betriebsnummern CHJ 47 und 48. Mit der 1944 erfolgten Verstaatlichung der CHJ gingen die Lokomotiven in den Bestand von SJ über und erhielten wieder ihre alten Betriebsnummern. UWHJ 21Sa 1054 wurde 1937 von der Uddevalla-Vänersborg-Herrljunga Järnväg übernommen und erhielt die Betriebsnummer UWHJ 21. Sie wurde in eine Tenderlokomotive umgebaut. Mit der 1940 erfolgten Verstaatlichung der UWHJ ging die Lokomotive in den Bestand von SJ über und erhielten ihr alten Betriebsnummer. 1946 wurde sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. MSJ 33 und 34Sa 1055 und Sa 1176 gingen 1937 an die Malmö-Simrishamns Järnväg. Sie wurden als MSJ 33 und MSJ 34 bezeichnet. Mit der 1943 erfolgten Verstaatlichung der MSJ gingen die Lokomotiven in den Bestand von SJ über und erhielten ihr alten Betriebsnummern. L&HJ 24 und 26Sa 1252 und Sa 1260 wurden 1937 von der Landskrona & Helsingborg Järnvägar als L&HJ 24 und 26 übernommen. Mit der 194 erfolgten Verstaatlichung der L&HJ gingen die Lokomotiven in den Bestand von SJ über und erhielten ihr alten Betriebsnummern. CWJ 5, 7 und 9Als erste Lokomotive übernahm die Karlskrona-Växjö Järnväg 1937 die Sa 1254, die als CWJ 5 eingereiht wurde. 1939 folgten Sa 1279 als CWJ 7 und Sa 1256 als CWJ 9. Mit der 1941 erfolgten Verstaatlichung der CWJ gingen die Lokomotiven in den Bestand von SJ über und erhielten ihr alten Betriebsnummern. Statliga Järnvägsbolagen SSa 1248, 1275 und 1276 waren von 1938 bis 1940 sowie 1251, 1255 und 1259 von 1939 bis 1940 bei Statliga Järnvägsbolagen im Einsatz. Dies war eine von 1938 bis 1940 bestehende Gesellschaft, in die alle im Rahmen der Allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung in Schweden übernommenen Privatbahngesellschaften etwa ein Jahr lang übergangsweise aufgenommen wurden, bevor die Integration in die SJ erfolgte. Obwohl die bestehenden Gesellschaften schon in Staatsbesitz waren und sich die Form der Bewirtschaftung änderte, legte die Regierung fest, dass die Gesellschaften in Liquidation gehen und die entsprechenden Vereinbarungen übertragen und unter anderem der Kaufpreis für jede Gesellschaft neu festgesetzt werden sollte. Da einige dieser Gesellschaften mangels finanzieller Mitteln keinen gepflegten Fuhrpark hatten, wurden bei Lokmangel diese Fahrzeuge eingesetzt. Somit kamen alle Lokomotiven bis auf S3a 60 bei der TGOJ im Zusammenhang mit der Allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung an die SJ zurück und erhielten ihre alten Nummern. Betrieb und VerbleibDie Lokomotiven waren unter anderem in den Betriebswerken Malmö, Bollnäs, Göteborg, Vännäs, Växjö und Kristinehamn beheimatet. Ab den 1950er Jahren wurden sie überwiegend durch Schienenbusse ersetzt. Viele davon wurden Bereitschaftslokomotiven wie etwa die S 938, 1051, 1054, 1057, 1177, 1256, 1257 und 1276. 1973 wurde die Baureihe endgültig außer Dienst gestellt und bis auf wenige Ausnahmen verschrottet.
WeblinksCommons: SJ Sb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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